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Über das Archiv

Das Archiv ist das Herzstück des Schwulen Museums. Mit – geschätzten – 1.500.000 Archivalien verfügt es über die größte Sammlung an Dokumenten und Realien zur LGBTIQ*-Geschichte in Deutschland. Es ist damit eines der wichtigsten Forschungs- und Dokumentationszentren seiner Art weltweit und besitzt zudem in seiner engen Verzahnung und räumlichen Nähe zum Ausstellungsbetrieb ein markantes Alleinstellungsmerkmal. Zum Archiv gehört auch die bislang an vier Wochentagen geöffnete Präsenzbibliothek mit Fachliteratur, Zeitschriften und teils raren bibliophilen Ausgaben.

Bislang sind nur Bruchstücke des Gesamtbestandes, zu dem auch die Kunstsammlung gehört, grob bearbeitet bzw. durch Findbücher erschlossen. Kontinuierlich kommen umfangreiche Schenkungen für Archiv und Bibliothek hinzu, darunter Nachlässe verstorbener Personen aus dem Umfeld der LGBITQ*-Community oder Bestände aus aufgelösten öffentlichen Archiven, Vereinen (z. B. Queer-Referate) und Gruppierungen. Bei Interesse an einer Schenkung von Sammlungen an das Museum wenden Sie sich bitte an archivbibliothek@schwulesmuseum.de

Die Sammlungen sind nur teilweise bearbeitet. Findhilfsmittel für die bearbeiteten Teile der Sammlung sind vor Ort erhältlich.

Der Lesesaal

Der Lesesaal des Archivs befindet sich in den Räumen der Präsenzbibliothek im 1. Obergeschoss des Gebäudes Lützowstraße 73. Es ist über einen Aufzug barrierefrei erreichbar. Bitte melden Sie Ihren Besuch mindestens eine Woche im Voraus an. Im Online Katalog können nur die Buchbestände unserer Präsenzbibliothek recherchiert werden, Archivalien und Zeitschriften sind online nicht zu recherchieren. Archivalien sind lediglich in den Findmitteln vor Ort in der Bibliothek zu recherchieren. Es empfiehlt sich, Archivalien vorab in den in der Bibliothek stehenden Findmitteln zu recherchieren, da diese prinzipiell nur mit einem Tag Vorlaufzeit ausgehoben werden können. Archivalien können nicht sofort bereitgestellt werden. Arbeitsplätze stehen zur Verfügung. Die Lesesaalauskunft hilft gerne in allen Fragen weiter.

Bestellfristen

Am Donnerstag und Freitag bestellte Archivalien und Zeitschriften werden in der Regel erst am darauffolgenden Montag bereitgestellt. Die Bestellfrist für Donnerstag endet jeweils am Mittwoch um 15.30 Uhr.

Nutzung

Die private Nutzung der Archivalien ist kostenfrei, sofern sie ein Normalmaß nicht überschreitet. Für kommerzielle Nutzung und Rechercheaufträge berechnen wir Gebühren, die Details finden Sie in unserer Gebührenordnung.

Das Archiv und seine Aufgaben

Das Archiv des Schwulen Museums zählt zu den klassischen „Bewegungsarchiven“, die aus den politischen Gegen- und Subkulturen der Nach-68-er-Bewegungen hervorgegangen sind. Das Archiv entstand parallel zum Aufbau des Schwulen Museums seit 1984/85. Auch durch die zeitliche Nähe der Museumsgründung zum Höhepunkt der AIDS-Krise um 1985 verstand sich das Archiv zunächst als Archiv der Schwulenbewegung, d. h. mit einem Sammlungsschwerpunkt zur männlichen Homosexualität. Inzwischen reicht der Sammlungsgegenstand weit über Bewegungsthemen und die rein schwule Thematik hinaus. Im Paragraf 2.2. in der Satzung des Schwulen Museums ist die Aufgabe des Archivs benannt:

  • 2.2: Aufgabe der Archive, der Bibliothek und des Museums ist die Erforschung des Alltags, der Kultur und der Bewegung homosexueller und transgeschlechtlicher Menschen aus allen Zeiten. Es werden Kunstwerke, Bücher, Dokumente und Materialien hierzu gesammelt und diese der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Im Gegensatz zu staatlichen oder Landesarchiven, die ihre Bestände nach dem Provenienzprinzip (= nach der Herkunft) ordnen, arbeitet das Archiv des Schwulen Museums mit einer Mischung aus Provenienz- und Pertinenzprinzip. Das bedeutet, Nachlässe von Personen oder Gruppen und Vereinen werden nach ihrer Herkunft aufbewahrt, weit größere Teile werden jedoch nach Sachgruppen, Ereignissen, geografische Einheiten oder Personen (= Pertinenzprinzip) geordnet.

Unsere Bestände werden nach archivarischen Kriterien (Aufbewahrung in Mappen, Sortierungssysteme, Signaturen, Findbuch-Erschließung) aufgearbeitet und bereitgestellt. Da die Verarbeitung der  Archivalien jedoch  überwiegend ehrenamtlich geleistet wird, im Einzelfall auch von zu speziellen Themen arbeitenden Forscher_innen und Nutzer_innen, sind noch nicht alle Bestände erschlossen. Dies kann punktuell zu Nutzungseinschränkungen führen, für die wir alle Nutzer_innen um Verständnis bitten.

Kontakt

Kristine Schmidt M.A.
Archiv und Sammlung
Tel.: +49 (0)30 61 20 22 86
archivbibliothek@schwulesmuseum.de

Termine

Montag, Mittwoch bis Freitag 1418 Uhr

Die Nutzung der Bibliothek und des Archivs ist ohne vorherige Anmeldung möglich.