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Begleitende Installation für Mond 11 – Thirdness, Gender and Sexuality in Pakistan

29. November 2018 – 6. Dezember 2018

Als Ergänzung zum aktuellen 11. Filmprogramm – kuratiert vom Aks International Minorities Festival Pakistan – in der 12 Monde Filmlounge und in Zusammenarbeit mit dem TransFormations – Trans* Film Festival Berlin, gibt die Ausstellung im angrenzenden Projektraum einen vertiefenden Einblick in die Lebenswelten von trans* Personen in Pakistan und macht die Atmosphäre des Festivals erfahrbar.

Zu sehen sind unter anderem Fotografien von Nadia Horsted-Narejo, die das Festival in Jahr 2016 fotografisch begleitet hat. Sie hat sich intensiv mit der Khawja Sera-Community (Bezeichnung für südasiatische, indigene Trans*-Identitäten) auseinandergesetzt. Sie konnte die Personen der Community in emanzipierten Momenten, auf Parties, in Safer Spaces und in ihrem Zuhause, aufnehmen. Mit ihrer Serie „Ladies of Lahore“ nähert sie sich der komplexen Realität und Geschichte von Trans*-Identitäten in Pakistan. Historisch wurden Khawja Seras in gewisser Weise toleriert, z.B. als Performer*innen und Tänzer*innen und in religiösen Kontexten wurden sie als Personen mit spirituellen Kräften angesehen Aufgrund eingeschränkter Zugangsmöglichkeiten und Akzeptanz innerhalb der Gesellschaft leben die Mitglieder der Community oft in Trans*-Wohnheimen und in speziellen (Wahl-)Verwandschaftsstrukturen. 2009 wurden Khawja Seras in Pakistan offiziell als ‚drittes Geschlecht‘ anerkannt und bekamen Bürger*innenrechte zugesprochen, inklusive des Wahlrechts. Nichtsdestotrotz gibt es noch viel zu tun für die Sichtbarkeit und Akzeptanz von trans* Personen in Pakistan.

Neben den fotografischen Arbeiten transportiert ein Zusammenschnitt von Videoaufnahmen Impressionen des Festivals in den Projektraum des Schwulen Museums. Gleichzeitig lassen sich durch das Raumarrangement die besondere Atmosphäre und die Umstände des Festivals nachempfinden.

Das Aks International Minorities Festival, das im April 2014 von Aktivist*innen ins Leben gerufen wurde, verstärkt die Repräsentation von queeren und trans* People of Color. Das Festival findet jährlich in den größten Städten Pakistans statt und legt spezifischem Fokus auf die Khawja Sera-Community, getragen von einem positiven Medienecho und einem treuen Publikum. Seit 2015 gibt es auch ein jährliches Aks Festival in Kopenhagen, um das Leben von queeren Minoritäten in den Fokus zu rücken. Eine einzigartige Kombination von Filmen, Workshops, Kunstausstellungen und Performances machen das Festival aus. Aks bedeutet „Reflektion“ oder „Spiegel“ in Urdu. Das Aks Festival setzt sich zum Ziel, einen metaphorischen Spiegel hochzuhalten, um die Sichtbarkeit von trans* und queeren Minoritäten zu verbessern. Das Festival ermutigt Künstler*innen und Aktivist*innen, den Erfahrungen einiger unserer lebhaftesten und marginalisiertesten Community-Mitgliedern eine größere Stimme zu geben.

Der 11. Mond ist eine Kooperation des Schwulen Museums mit dem TransFormations – Trans* Film Festival Berlin und dem Aks Int. Minorities Festival.

12 Monde wird im Rahmen des Projekts Jahr der Frau_en von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa gefördert.

Die Ausstellung und ihre Rahmenveranstaltungen werden ermöglicht durch die großzügige Unterstützung des Goethe Instituts Pakistan.