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Gender_Gap: Sadie Lee und Martina Minette Dreier – Zwei Positionen zeitgenössischer Porträtmalerei

5. October 2010 – 22. November 2010

Die Berliner Malerin Martina Minette Dreier malt Porträts von Menschen, denen die bipolare Geschlechterwelt zu eng ist und die sich nicht eindeutig oder ausschließlich als Mann oder Frau definieren können oder wollen, darunter auch Szenegrößen wie Ades Zabel, Océan LeRoy, Miss Debra Kate oder die Spicy Tigers on Speed. Seit 2004 ist dabei die Serie mit dem Titel doing gender entstanden, die inzwischen aus 49 Bildern und fast 500 Skizzen besteht. Es geht ihr darum, so beschreibt die Künstlerin ihre Intention, die Tradition der klassischen Porträtmalerei, die “den Anspruch des_r Portraitierten auf eine gesellschaftliche Position” formuliert, zu kommentieren, aber auch zu nutzen und den dargestellten “gender outlwas” damit die “Würde” zuteil werden zu lassen, die ihnen so oft nicht zugebilligt wird.

Wir zeigen eine Auswahl aus dem Projekt zusammen mit Porträts aus der Serie And then he was a She der Londoner Malerin Sadie Lee. Sie porträtierte die 1946 geborene Drag Performerin Holly Woodlawn, einer der letzten noch lebenden Mitglieder der “Warhol Superstars” und berühmt durch ihre Auftritte in Warhol-Kultfilmen wie Trash and Women in Revolt, ganz privat und jenseits ihres Stardoms. Die Bilder zeigen aber keine zufälligen quasi dokumentarischen Szenen, sondern sind von der Künstlerin wie von ihrem Modell in Pose gesetzt. “I wanted to paint her as she is now”, sagt Sadie Lee. Entstanden ist eine “study of the representation of the ageing body, and the ambiguity of gender”.