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Intimacy: New Queer Art from Berlin and Beyond

3. Dezember 2020 – 30. August 2021

Intimacy: New Queer Art from Berlin and Beyond

„Zach and Craig“, 2019, Doron Langberg, Öl auf Leinen

Der Austausch von Blicken, die Berührungen von Körpern, ein Gespräch, Sex, das Beisammensein in einem Zimmer – queere Intimität steht unter besonderer Beobachtung. Im öffentlichen Raum wird sie immer noch oft zum Anlass für homo- und transphobe Beschimpfungen und Gewalt. Lesben, Schwule und trans* Personen haben sich davon nicht einschüchtern lassen und ihre eigenen Formen von Intimität entwickelt. Die Abbildung queerer Intimität ist historisch manchmal die einzige Spur von Homosexualität und Transgender, die wir haben: zwei Frauen die sich küssen, Männer, die die Nähe anderer Männer suchen. Sie ist auch zum Schauplatz von Experimenten geworden, wie wir leben wollen. Zu zweit oder mit mehreren, in der Gegenwart von Körpern, die ihre Lust und Verletzlichkeit miteinander teilen.

„Ohne Titel“, aus der Serie „if you close the door”, 2010, Kerstin Drechsel, Öl auf Nessel

Dieses Versprechen von Intimität, das immer auch ein Risiko beinhaltet, existiert in einem historischen, politischen und kulturellen Raum. Die Allgegenwart digitaler Medien formt unsere Begegnungen oder ersetzt sie sogar. HIV / Aids und die Möglichkeiten das Virus medizinisch zu behandeln, haben queere Intimität grundlegend verändert: Auf die anfängliche Angst und Paranoia wurde mit einer Kultur der Fürsorge reagiert. Medizinischer Fortschritt hat HIV/Aids zu einer chronischen Krankheit werden lassen und mit PrEP einen effizienten Schutz vor Ansteckung anzubieten. Die letzten Jahre boten für viele eine neue Kultur der Intimität und sexuellen Freiheit. Seit diesem Jahr ist es Covid-19, das uns herausfordert und einschränkt. Kontakte, die wir vermeiden, Parties, die wir nicht mehr feiern. Intimität ist etwas, das wir gerade verlieren könnt

Von der Ekstase auf der Tanzfläche über das Abenteuer im Darkroom bis zur Hingabe in einer polyamourösen Beziehung – Intimacy: New Queer Art from Berlin and Beyond zeigt über 30 künstlerische Positionen, die queere Initimität auf unterschiedliche Weise verhandeln. Sie sind nicht nur eine Erinnerung an vergangene Zeiten, sondern helfen auch dabei, uns eine Zeit nach der Krise vorzustellen.

„Ohne Titel“, 2018, Emerson Ricard, Fotografie

Beteiligte Künstler*innen: Sholem Krishtalka, Rafael Medina, Del LaGrace Volcano, Elijah Burgher, Abel Burger, Simon Fujiwara, Slava Mogutin, AA Bronson, John Paul Ricco, Eva Giannakopoulou, Marlon Riggs, Michaela Melián, Vika Kirchenbauer, Doron Langberg, Kerstin Drechsel, Paul Mpagi Sepuya, Clifford Prince King, Derrick Woods-Morrow, Emerson Ricard, Victor Luque, Spyros Rennt, Irma Joanne, Lucas Foletto Celinski, Florian Hetz, Zanele Muholi, Tejal Shah, Roey Victoria Heifetz, Annie Leibovitz, Donna Huanca, Cibelle Cavalli Bastos, Studio P-P, George Le Nonce, Josch Hoenes und Tomka Weiß.

Digitale Führung mit Kurator Peter Rehberg: 21. Januar 2021, 19 Uhr auf dem SMU Facebook Kanal

Online-Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit ICI Berlin und Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung: ab 11. Februar 2021

„Souled in Stardust“, 2017, Irma Joanna, Fotografie

Kuratiert von Peter Rehberg & Apostolos Lampropoulos.

Szenografie: Diogo Passarinho Studio 

Informationen zur Ausstellung „“Intimacy: New Queer Art from Berlin and Beyond“ in Deutscher Gebärdensprache finden Sie in diesem Video:

Titelfoto: „Whole“, 2018, Victor Luque, Fotografie

Gefördert mit Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.