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Karol Radziszewski: Queer Archives Institute

20. Juni 2019 – 23. September 2019

Karol Radziszewski: Queer Archives Institute

Eine Kooperation von HAU Hebbel am Ufer und Schwules Museum Berlin

Vernissage: 19. Juni 2019, 19 Uhr

Wir öffnen eine Schatzkiste mit Erinnerungen. Das Queer Archives Institute (QAI) ist ein Kunstprojekt von Karol Radziszewski und erforscht queere Archive und queere Erinnerungskultur, mit besonderem Fokus auf Mittel- und Osteuropa. Es versteht sich als Instrument der Recherche, Sammlung, Digitalisierung sowie Präsentation, Ausstellung, Analyse und künstlerischen Interpretation. Auch anlässlich des 50. Jahrestags der Stonewall-Aufstände will die Schau damit Perspektiven auf queere Bewegungsgeschichte öffnen, die in den westlichen Pride-Erfolgsgeschichten nicht immer sichtbar waren. Die von Ricardo Carmona kuratierte Ausstellung ist in Kooperation mit dem HAU Hebbel am Ufer im Rahmen des Festivals The Present is not Enough entstanden.

Bán Mari, 1981, Foto: Lenke Szilágyi, mit freundlicher Genehmigung von Mária Takács

Künstler-Statement von Karol Radziszewski

„In post-sozialistischen Staaten ist heute oft die Suche nach neuen nationalen Identitäten zu beobachten, nach neuen Narrativen – nachdem die alten sich entweder aufgelöst haben oder gar nicht erst entstanden sind. Geschichte, wie auch Kunstgeschichte, ist in größten Teilen immer (re-)konstruiert, manchmal auch manipuliert von aktuellen politischen Umständen. In meinem künstlerischen Schaffen suche ich nach Strategien, die eine direkte Antwort zu diesen Vorgängen erlaubenn. Ich interessiere mich dafür, Geschichte neu zu sehen, sie aus meiner eigenen Perspektive neu zu schreiben und die großen Narrative um die Stimmen von Minderheiten zu ergänzen. Meine Bemühungen, Geschichte zu queeren und dekolonisieren, basieren auf den vielen von mir gefundenen und untersuchten Archiven. Das Langzeitprojekt Queer Archives Institute (QAI) ist wie ein Spiegel meiner Methodik.“

Kurzbiografie

Karol Radziszewski ist ein multidisziplinärer Künstler aus Warschau. Seine archivbasierte Arbeitsweise vereint zahlreiche kulturelle, historische, religiöse, soziale und geschlechtliche Bezüge. Seit 2005 ist er Herausgeber und Chefredakteur des DIK Fagazine. 2015 gründete er das Queer Archives Institute. Seine Arbeiten wurden unter anderem ausgestellt in: Museum of Modern Art (Warschau), Whitechapel Gallery (London), Kunsthalle Wien, New Museum (New York), Kunsthaus Graz, VideoBrasil (Sao Paulo), Cobra Museum (Amsterdam), Wroclaw Contemporary Museum (Breslau), Ludwig Museum (Budapest) und Muzeum Sztuki (Lodz). Er stellte zudem in mehreren internationalen Biennalen aus, darunter PERFORMA 13 (New York), 7. Göteborger Bienniale und die 4. Prager Bienniale.

“The Present Is Not Enough – Performing Queer Histories and Futures”. Ein Festival des HAU Hebbel am Ufer. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.