Ludwig Wittgenstein (26.4.1889 – 29.4.1951) gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Anlässlich seines 60. Todestags stellt das Schwule Museum sein Leben und Werk in einer umfangreichen kulturhistorischen Ausstellung vor. Die Ausstellung LUDWIG WITTGENSTEIN. Verortungen eines Genies wird sowohl mit Originaldokumenten, als auch mit Rauminszenierungen und Medien-installationen arbeiten, um Philosophie als lebendigen Prozess erfahrbar machen.
Gerade die Radikalität seiner persönlichen Entscheidungen wie auch seiner philosophischen Gedanken machte Wittgenstein bereits zu Lebzeiten zu einer schillernden und kontroversen Figur. Kennzeichnet ist sein stetes Ringen um Aufrichtigkeit und Klarheit, seine Suche nach dem „richtigen Leben“. Die Gegensatzpaare „Sinnlichkeit und Askese“ sowie „Sprechen und Schweigen“ bilden daher Leitmotive des Ausstellungsparcours, die sowohl auf theoretische als auch private Fragestellungen verweisen. Neben einer inhaltlichen Einordnung in die europäische Kultur- und Geistesgeschichte führt die Ausstellung an Wittgensteins Lebens- und Wirkungsstätten nach Österreich, England und Norwegen. Als Kooperationspartner konnten das Wittgensteinarchiv in Cambridge sowie das Brenner Archiv Innsbruck gewonnen werden. Zahlreiche Dokumente werden erstmals öffentlich ausgestellt.
Veranstalter ist das Schwule Museum Berlin, das sich mit anspruchsvollen Hommagen und Themenausstellungen einen internationalen Ruf erworben hat. Die Ausstellung wird von einem interdisziplinären Veranstaltungszyklus begleitet. Ein reich bebilderter Katalog erscheint im Junius-Verlag.
Kurator_innen: Jan Drehmel, Kristina Jaspers