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Ocaña. Der Engel, der in der Qual singt

6. Mai 2022 – 12. September 2022

Eröffnung: 5. Mai 2022, 19 Uhr
Laufzeit: 6. Mai – 12. September 2022

José Pérez Ocaña (1947-1983) ist ein Vorbild für Selbstverwirklichung und kompromisslose queere Kreation während der politischen Umbrüche im Spanien der 1970er Jahre, und eine bleibende Inspiration für die nachfolgenden Generationen. Geboren in Zeiten der Franco-Diktatur in der andalusischen Kleinstadt Cantillana (Sevilla) zog er von dort nach Barcelona, wo er seine Kunst als Maler und Bildhauer, sowie mit Auftritten als cross-dressing Performer und Aktivist etablierte, für die man ihn heute am meisten kennt.
Ohne akademische Ausbildung und schon früh dazu gezwungen, sein eigenes Geld zu verdienen, ist Ocañas Werk stark geprägt von traditionellen, folklorischen und katholischen Bilderwelten und Ritualen. So spiegeln sich Volksfeste, Flamenco-Gesang und Begräbnisse wider in seinen farbenfrohen Werken, den Skulpturen aus Pappmaché, in seinen Performances und Filmrollen.

„Ocaña. Der Engel, der in der Qual singt“ ist die erste Ausstellung über Ocaña in Deutschland. Konzipiert für das Schwule Museum feiert sie sein Leben und seine Kunst in dem Jahr, in dem er 75 Jahre alt geworden wäre. Ein herausragender Platz wird dabei Ocañas kurzem, aber nicht weniger kreativem Aufenthalt in Berlin eingeräumt und damit den Spuren, die er in dieser Stadt hinterließ.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen drei audiovisuelle Werke: Der Dokumentarfilm„Retrat Intermitent“, bei dem Ventura Pons – eine Referenz der queeren spanischen Filmgeschichte – die Regie führte, und für dessen Vorführung auf der Berlinale Ocaña im Jahr 1979 nach Berlin kam. Außerdem die von Gérard Courant 1979 vor dem Brandenburger Tor gefilmte Performance „Ocaña. Der Engel, der in der Qual singt“, die der Ausstellung ihren Namen gibt. Und zuletzt ist der Film „Silencis“ mit Xavier-Daniel in der Regie zu sehen, der 1983 auf der Berlinale gezeigt wurde, wenige Monate vor dem viel zu frühen Tod Ocañas.

Die Ausstellung wird kuratiert von Samuel Perea-Díaz und Pepe Sánchez-Molero.