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Wilfried Laule – Malerei und Zeichnungen

14. Juli 1991 – 22. September 1991

Für das Schwule Museum ist die Ausstellung mit neueren Arbeiten des Berliner Malers Wilfried Laule eine Premiere. Zum ersten Mal wird in den Räumen des Schwulen Museums das Werk eines Künstlers präsentiert. Wilfried Laule lebt und arbeitet seit 1970 in Berlin. Als Gründungsmitglied des Homosexuellen Aktion West-Berlin (HAW) hat er mit seinen Zeichnungen, Entwürfen und Plakaten das äußere Erscheinungsbild des studentischen Schwulenbewegung der 70er Jahre mitgeprägt und kritisch begleitet.

Als Student kam er vom Tachismus und der expressiv gestischen Malerei. Das entsprach seinem Temperament, seiner Wut im Bauch und der damaligen Rockmusik. Diese Herkunft kann er auch heute nicht verleugnen. Intensive Farben begreift er als pure Lust, ihre Ausbreitung in der Fläche schafft Energiefelder, die kontrastierend zu anderen Farbfeldern eine emotionale Spannung aufbauen. In der Verbindung gestisch farbiger Emotion und Formfindung sucht er die Aussöhnung der Vereinigung seiner eigenen weiblichen und männlichen Anteile.

Die Straßen, U-Bahnhöfe und Subkulturen der Großstadt liefern ihm die Themen. In seiner Sicht der Dinge geht auch die Schwulenemanzipation ein. Allerdings richtet sich sein Blick nicht auf den effeminierten Mann, sondern auf den „Kerl“, der in jedem Mann geweckt werden kann, und sei es als Sehnsucht.

Kurator: Wolfgang Theis