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Angriff auf das Schwule Museum

22. April 2020

Unbekannte haben am Wochenende nach Ostern offenbar Steine auf das Schwule Museum in Berlin-Tiergarten geworfen. Dabei wurde eine Fensterscheibe massiv beschädigt. Der genaue Zeitpunkt des Angriffs ist unklar – das Museum ist wie alle anderen Berliner Kulturinstitutionen derzeit geschlossen, sodass am Wochenende niemand vor Ort war. Mitarbeiter*innen haben den Schaden am Montag bemerkt und umgehend die Polizei gerufen. Die Höhe des Schadens ist noch nicht bekannt.

Eine Tatwaffe oder Werkzeuge wurden nicht gefunden. Die zwei Einschlaglöcher deuten darauf hin, dass größere Steine benutzt und mit Wucht gegen die Scheibe geworfen wurden. Die Polizei geht von Vandalismus aus, ein Einbruchsversuch gilt als unwahrscheinlich. Ob es sich um einen gezielten oder zufälligen Angriff auf das Museum handelte, ist unklar. Es gibt kein Bekennerschreiben, im Vorfeld gab es keine entsprechenden Drohungen.

Zuletzt kam es im Jahr 2016 zu einem ähnlichen Vorfall. Damals haben Unbekannte mit Metallkugeln auf ein Fenster des Museums geschossen. Insgesamt sechs Einschusslöcher wurden damals festgestellt. Später wurden an der nahegelegenen französischen Schule École Voltaire ähnliche Spuren entdeckt.

Das Schwule Museum wurde 1984 gegründet und gilt als eines der größten LGBTQ-Museen der Welt. Allein die Sammlung umfasst etwa 1,5 Millionen Archivalien, auf einer Ausstellungsfläche von knapp 700 Metern werden normalerweise bis zu vier Ausstellungen gleichzeitig gezeigt. Es wird vom Land Berlin gefördert und ist im Moment wegen der Corona-Krise geschlossen. Die Wiedereröffnung ist für den 13. Mai geplant.