Forschung im Rahmen des Programms „Fellowship Internationales Museum“
Verlängerter Bewerbungszeitraum bis zum 28. Februar 2016
Die Kulturstiftung des Bundes hat den Antrag des Schwulen Museums* auf eine Förderung des Projekts Ein anderer Blick – Postkoloniale Perspektiven im Schwulen Museum* im Rahmen des Fellowship Programms bewilligt.
Mit der Initiative Fellowship Internationales Museum ermöglicht die Kulturstiftung des Bundes Museen und öffentlichen Sammlungen in Deutschland, hochkarätige Nachwuchswissenschaftler_innen und Gastkurator_innen aus dem Ausland an ihren Häusern zu beschäftigen.
Beim Projekt Ein anderer Blick – Postkoloniale Perspektiven im Schwulen Museum* soll untersucht werden, welche Spuren das koloniale Erbe im Gedächtnis der homosexuellen Emanzipation hinterlassen hat und welche Zusammenhänge sich damit eröffnen, künftig dieses „Erbe“ in Museen und Archiven, wie dem Schwulen Museum* zu problematisieren. Denn eigene Diskriminierungserfahrungen bewahren nicht davor, andere zu diskriminieren. Auch das Schwule Museum* und seine Ausstellungspraxis war und ist immer wieder im Fokus der Kritik. Es wird als Institution der queeren Community, die als hegemonial agiert und von weißen schwulen Männern dominiert wird, wahrgenommen. Zuletzt wurde diese Kritik anlässlich einer Ausstellung zu Friedrich Murnau (2014) geäußert.
„Wir freuen uns sehr über diese Möglichkeit, den eigenen Kanon und die eigene Perspektive zu hinterfragen. Damit stellt sich das Schwule Museum* selbst zur Diskussion und macht die hegemonialen Strukturen sichtbar, die den eigenen Diskurs prägen“, sagt Dr. Birgit Bosold, Initiatorin des Projekts und im Vorstand des Schwulen Museums*. Das geplante Projekt soll als selbstreflexiv-kritische Intervention des Schwulen Museums* verstanden werden.
Insgesamt hat die Jury 19 Projekte in acht Bundesländern mit einer Förderung von insgesamt 2,2 Millionen Euro empfohlen.
Wir suchen im Rahmen dieses Programms eine_n Kurator_in. Bewerbungsschluss ist der 28. Februar 2016.