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Call for Proposals für die Ausstellungsplanung im SMU

1. August 2025

Das SMU hat eine neue Struktur für die Ausstellungsplanung erarbeitet. Wir wollen transparent machen, wie unsere Ausstellungen geplant werden, und interessierten Menschen die Möglichkeit geben, ihre Ausstellungsideen in unsere Programmplanung einzubringen.

Wie entsteht das Ausstellungsprogramm im SMU?

Ausstellungen im SMU werden zwei Jahre im Voraus geplant. Zwei Mal im Jahr (1x im Frühjahr, 1x im Herbst) gibt es eine Programmklausur, auf der Vorschläge für mögliche Ausstellungen vorgestellt und diskutiert werden. An dieser Klausur nimmt der Vorstand, die Geschäftsführung und das Leitungsteam teil. Gemeinsam entscheidet dieses Gremium, welche Ausstellungsvorhaben für das SMU interessant und durchführbar sind. Diese Entscheidungen gelten immer für das übernächste Jahr. Es werden pro Jahr 1-3 Projekte ausgewählt.

Wichtig ist dabei, dass eine positive Entscheidung auf der Programmklausur nicht bedeutet, dass diese Ausstellung tatsächlich umgesetzt werden kann. Da das SMU kaum eigenes Ausstellungsbudget hat, müssen wir jede Ausstellung durch externe Fördermittel finanzieren. Auf der Programmklausur wird dementsprechend entschieden, für welche Vorhaben wir im folgenden Jahr Fördermittel einwerben wollen. D.h. bei den Programmklausuren 2025 wird entschieden, wofür 2026 Gelder akquiriert werden sollen, und bei Erfolg kann die Ausstellung dann 2027 erarbeitet und gezeigt werden.

Welche Ausstellungen kann ich dem SMU vorschlagen?

Das SMU zeigt Ausstellungen, die Themen aus queerer Perspektive zur Diskussion stellen. Die Themen sind offen und können aus künstlerischer, historischer oder kulturgeschichtlicher Perspektive betrachtet werden. Auch ein Mix aus allen drei Formaten oder ein ganz anderer, neuer Ansatz ist denkbar. Ausstellungen können für Räume mit einer Fläche von 140, 235 oder 375 qm konzipiert werden. Einen Einblick in bisherige Ausstellungen gibt es hier.

Ausstellungskonzepte sollen das Leitbild des SMU berücksichtigen und möglichst barrierearm und zugänglich gestaltet werden. Ausstellungen und Kuratierende sollen ihre eigene Position reflektieren und diskriminierungssensibel arbeiten. Wünschenswert ist, dass die Ausstellungen die Sammlung des Schwulen Museum einbeziehen, dies ist aber keine Voraussetzung.

Wir zeigen in der Regel keine Einzelausstellung von Künstler*innen, Kunstausstellungen mit mehreren künstlerischen Positionen sind aber möglich.

Wer kann dem SMU eine Ausstellung vorschlagen?

Wir sind ein Museum, das aus der queeren Community gegründet wurde und das sich als Teil dieser versteht. Dementsprechend fordern wir insbesondere Menschen aus den queeren Communities auf, ihre Ausstellungsprojekte vorzuschlagen. Kurator*innen, Künstler*innen, Aktivist*innen oder für ein Thema engagierte Einzelpersonen können alle eine Idee einbringen – egal ob mit oder ohne bisherige Ausstellungserfahrung.

Das SMU legt Wert auf Selbstrepräsentation, d.h., wir wünschen uns, dass die Kuratierenden Bezug zu der jeweiligen Community oder dem jeweiligen Thema haben und/oder Gruppen und Personen mit diesen Identitäten einbinden. Das heißt z.B., dass wir keine Ausstellung zu einem trans* Thema umsetzten, dass von einem reinen cis-geschlechtlichen Kurator*innen-Team erarbeitet wird etc.

Was reiche ich als Konzept ein?

Uns reicht ein kurzes, bündiges Konzept, das euer Ausstellungsvorhaben skizziert, allgemein verständlich ist und das Thema, dessen Relevanz und die Form, in der es besprochen wird, deutlich macht. Bildmaterial zu den Objekten, Kunstwerken oder zur Szenografie sind hilfreich und eine grobe Vorstellung zu möglichen Kosten ebenfalls. Konzepte können in deutscher oder englischer Sprache eingereicht werden.

Schickt uns außerdem ein paar Worte zu euch – wer ihr seid, welche Erfahrung ihr mit dem Thema, mit Ausstellungen, etc. habt, wie ihr euch positioniert und vielleicht, wie ihr arbeitet. Euer Vorschlag muss kein fertiger Antragstext sein, uns geht es darum, euch und die Projektidee auf 4-5 Seiten kennenzulernen.

Wann und wie reiche ich ein Konzept ein?

Die nächste Programmklausur findet Mitte Oktober 2025 statt.

Bitte schickt eurer Ausstellungsvorhaben bis 1.08.2025 in einem pdf-Dokument mit max. 2 MB Dateigröße an Collin Klugbauer (they/them) unter folgender Email-Adresse: ausstellungen@schwulesmuseum.de

Folgende Materialien sollen eingereicht werden:
– Ausstellungsskizze (welches Thema, wie soll das gezeigt werden, mögliche Künstler*innen oder Objekte)
– Infos zu euch als Kuratierende
– Bildmaterial (zu Kunstwerken, Objekten oder der Ausstellungsgestaltung), größere Dateien wie Videos können als Link über eine Filesharing Plattform mitgeschickt werden

Bei Rückfragen könnt ihr euch auch unter der oben genannten E-Mail-Adresse melden.

Was passiert danach?

Ende November erhaltet ihr von uns eine Antwort, ob wir das Vorhaben mit euch gemeinsam entwickeln. Ggf. haben wir auch noch Nachfragen, bevor eine finale Entscheidung getroffen werden kann.

Bei einer positiven Entscheidung entwickeln wir mit euch einen gemeinsamen Antrag auf Förderung. Das heißt, wir müssen aus der Idee eine umfassende Projektbeschreibung (i.d.R. 10 Seiten) erstellen, einen Finanzplan und mögliche andere Aspekte (Barriereabbau, Bildungskonzepte, Pressekonzepte) erarbeiten. Die gemeinsame Erstellung des Förderantrags können wir leider nicht vergüten. Nur wenn dieser Antrag erfolgreich ist, kann die Ausstellung realisiert werden.

Foto: Yu Mitomi, Archiv Schwules Museum