COVEN BERLIN präsentiert EXTRA+TERRESTRIAL: eine Ausstellung, die Archetypen der „Otherness“ – die Hexe, den Alien, das Monster und den Cyborg – verwebt und zurückfordert. Diese Archetypen sind in Mainstream-Medien und Gesellschaft oftmals dem Bösen, Dunklen, Fremden und Seltsamen zugeschrieben; vom Zauberer von Oz bis World War Z. COVENs transdisziplinäre Annäherung an das Jahr der Frau_en im Schwulen Museum benutzt diese Figuren als solidarische Mittler_innen quer durch sonst verschiedene LGBTIQ* Communities und Erfahrungen. Weltenüberbrückung, ob terrestrisch oder extra, ist ein Weg, Vernetzung zu stärken. Die Wiederaneignung von Bezeichnungen wie der des „Monsters“ ist eine Möglichkeit, denjenigen Kräften, die „Othering“ praktizieren, zu widerstehen. Kunst und Künstler_innen, die einen eigenen Zusammenhang zum “Cyborg“ herstellen, tun dies als Teil dieser Wiederaneignung. EXTRA+TERRESTRIAL ist ein Sammelpunkt für jene Antiheld_innen.
COVEN BERLIN ist ein queer-feministisches Kollektiv, das in der Berliner Queer-, Kunst-, Porno- und aktivistischen Szene, seit der Begegnung seiner Mitglieder via Craigslist 2014, aktiv ist. Sie sind eine internationale Gruppe und arbeiten freiberuflich in verschiedenen Bereichen – gebunden aneinander und an Berlin als Leihmutter ihrer Vorhaben. Obwohl COVEN kein praktizierender Hexenzirkel ist, schwelgen dessen acht Mitglieder in der Wirkungskraft ihrer Namensmetapher, die für Solidarität unter Frauen und Queers steht, die zusammenkommen und großartige Dinge hervorbringen, sowohl innerlich, öffentlich wie auch in Verbindung.
Die Ausstellung wird ein Ort sein, an dem digitale und organische Ästhetiken unter dem Banner der „Otherness“ verknüpft sind. Präsentiert werden Werke der Künstler_innen Sadie Lune, Kiona Hagen Niehaus, Luiza Prado, Rurru Mipanochia und weiteren. Zu E+T wird es zudem ein Veranstaltungsprogramm geben, bestehend aus einer Filmvorführung mit dem feministischen Horrorfilm-Kollektiv Final Girls Berlin, einer Spoken Word-Veranstaltung, einem live Glitch Art DJ-Sampling mit Klängen vom Puls der Erde und mehr.
All die Archetypen, die E+T untersucht, sind „Andere“, die im „echten Leben“ wie auch online genutzt wurden, um Strategien zum Kampf gegen Unterdrückung, Gewalt, und patriarchale Mehrheitsgesellschaft zu entwickeln. Die Hexe war lange mit Weiblichkeit jenseits des Patriarchats, speziell Lesbianismus, assoziiert und heutige Hexerei erstreckt sich von Instagram bis hin zum Kampf um Grundstücksrechte. Der Alien, sowohl „außerirdisch“ als auch „fremd“, ist besonders von LGBTIQ* PoC genutzt worden und gilt, in Reaktion auf Kolonialismus, als eine Allegorie des Gefühls, aus einer heteronormativen Gesellschaft weißer Vorherrschaft ausgeschlossen zu sein.
COVEN BERLIN und die Künstler_innen von E+T erkunden einige dieser Perspektiven, ebenso wie persönlich erlebte Erfahrung. Es geht nicht darum, einen Konsens zwischen den vier Archetypen zu finden oder darum, mit den Kunstwerken, die sich von diesen Konzepten ableiten, ein geschlossenes Ganzes zu kreieren. Im Gegenteil dient queere zeitgenössische Kunst im Kontext des Schwulen Museums dazu, die schwere Diskrepanz von Erfahrungen, wie sie von diesen Archetypen durchlebt wurden, zu adressieren. Der Akt der Wiederaneignung dieser Bezeichnungen – als Widerstand – relokalisiert Macht. EXTRA+TERRESTRIAL erzeugt Brücken über und zwischen Welten, Politiken, Arten des Wissens und Bewusstseinszuständen.
Die Sonderausstellung EXTRA+TERRESTRIAL läuft vom 23. November 2018 bis 14. Februar 2019 im Schwulen Museum.
Mit:
.BYTE Zine
Lo-fi Cherry
Lotic + Matt Lambert
Sadie Lune
Rurru Mipanochia
Kiona Hagen Niehaus
Luiza Prado
Moran Sanderovich
Kuratiert von COVEN BERLIN.
Arbeitsgruppe: Harley Aussoleil, Frances Breden, Lorena Juan, Judy Landkammer, Kiona Hagen Niehaus, Louise Trueheart
Vernissage: 22. November 2018, 19 Uhr (Eintritt frei).
Presseführung: 22. November 2018, 17 Uhr.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Jahr der Frau_en
Johanna Gehring
Tel.: +49 (0)30 69 59 92 52
Mail: johanna.gehring@schwulesmuseum.de
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EXTRA+TERRESTRIAL ist Teil des Jahresprogramms Jahr der Frau_en – eine konzertierte queerfeministische Intervention. Das Jahr der Fraue_en wird gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.