Das von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur seit Jahresbeginn geförderte Projekt im Schwulen Museum* geht in die zweite Runde. Erste Nachlässe und Bestände zur DDR Geschichte sind schon fachgerecht aufgearbeitet und stehen der interessierten Öffentlichkeit und für wissenschaftliche Forschungszwecke am neuen Standort des Schwulen Museums* in der Lützowstraße 73 zur Verfügung. Auf der neuen Homepage www.schwulesmuseum.de/archiv sind die aufbereiteten Bestände ebenfalls aufgelistet.
Zu den erschlossenen Beständen gehören zum Beispiel die Teilnachlässe von Charlotte von Mahlsdorf, dem berühmtesten Transvestit der DDR und Ikone der Schwulenbewegung, vom Arzt und Sexualwissenschaftler Rudolf Klimmer und der Bestand der Kirchlichen Arbeitskreise Homosexualität, die sich zu Beginn der achtziger Jahre unter dem Dach der Kirche etablierten. Mit der Aufarbeitung dieser Bestände rückt das Projektziel, die Erschließung des Gesamtbestands DDR bis Jahresende in greifbare Nähe.
Durch die Finanzierung der Stiftung Aufarbeitung konnten alle Materialien im Zuge der Erschließung für die sachgerechte Langzeitaufbewahrung in säurefreie Mappen und Kartons verbracht werden. Mit dem Umzug in die neuen Räume in die Lützowstraße 73 stehen dem Schwulen Museum* endlich klimatisierte Magazinräume zur Verfügung. Ein weiterer Fortschritt für die angemessene Aufbewahrung der bereits erschlossenen Archivalien. Erste NutzerInnen sind bereits in den Genuss der neu erschlossenen Bestände gekommen und bis zum 25. Jahrestag des Mauerfalls im Jahr 2014 werden bestimmt noch etliche hinzukommen, ist sich Archivleiter Dr. Jens Dobler sicher.