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Pressebereich: My Dearest Sweet Love – Christopher Isherwood & Don Bachardy

14. Juni 2019

Vernissage: 14. Juni 2019, 19:00 Uhr
Presseführung: 14. Juni 2019, 11.30 Uhr
Laufzeit: 15. Juni – 26. August 2019
Finissage: 26. August 2019, 19:00 Uhr

My Dearest Sweet Love: Christopher Isherwood & Don Bachardy

Wie hat eine schwule Beziehung zu einer Zeit funktioniert, in der öffentlich gelebte Homosexualität das berufliche Aus bedeuten konnte? Was, wenn der eine Partner ein international gefeierter Schriftsteller war und der andere ein 30 Jahre jüngerer Maler, der noch seine künstlerische Handschrift suchte? Wie hat das 33 Jahre lang gehalten? Wie hat der eine das künstlerische Schaffen des anderen beeinflusst? Welche politische Dimension war einer so prominenten queeren Beziehung bestimmt? Wieso überhaupt das Private öffentlich machen?

Isherwood & Bachardy

Diese Fragen erkundet die Ausstellung My Dearest Sweet Love über die Partnerschaft zwischen dem Schriftsteller Christopher Isherwood (1904-1986) und dem Maler Don Bachardy (geb. 1934). Zum einen wird mit Fotografien, Gemälden, Büchern und Filmplakaten ihr gemeinsames Leben nachgezeichnet; von 1953, als die beiden in Kalifornien zusammenzogen, bis zum Tode Isherwoods im Jahr 1986. Gleichzeitig verfolgt die Ausstellung den langen Weg bis zu Isherwoods persönlichem öffentlichem Coming-out; von seinen diskreten, in den dreißiger Jahren geschriebenen Goodbye to Berlin-Romanen, auf denen das Musical Cabaret basiert, bis zur konsequenten Offenheit von Christopher and his Kind aus dem Jahr 1976.

Zwei Originale von David Hockney

Die Ausstellung des Schwulen Museums knüpft auch an die Schau Goodbye to Berlin? 100 Jahre Schwulenbewegung an, die 1997 in der Akademie der Künste zu sehen war. Damals wurde David Hockneys Doppelporträt Christopher Isherwood and Don Bachardy von 1968 gezeigt; jetzt zeigt das Schwule Museum die ebenso berühmte Lithographie Don Bachardy; Christopher Isherwood von 1976 aus Hockneys privater Sammlung. Zudem wird Hockneys aktuellste großformatige Zeichnung seines Freundes Don Bachardy aus dem Jahr 2018 ausgestellt – zum ersten Mal überhaupt in Europa.

Die Ausstellung ist in Kooperation mit der Isherwood Foundation entstanden. Sie enthält Originalkunstwerke von Don Bachardy: eine Auswahl seiner Mariposa-Porträts amerikanischer LSBTIQ-Aktivist*innen, einige seiner berühmten Isherwood-Porträts, darunter ein Ölgemälde und eine seltene Lithographie. Zu sehen ist auch eine Serie von Männer-Akten, die Don Bachardy in den Jahren 2002 und 2003 malte, durchaus als Provokation in Richtung des prüden amerikanischen Mainstreams. Ebenso gezeigt werden Wayne Shimabukuros Schwarz-Weiß-Fotografien von Isherwoods und Bachardys letzten gemeinsamen Monaten. In Audiostationen lesen Simon Callow und Alan Cumming Liebesbriefe der beiden vor. Ein Kurzfilm zeigt Bachardy bei der Arbeit in seinem Atelier. Ergänzt wird dieses Material mit Archivalien aus dem Schwulen Museum über queeres Leben in Berlin während der Weimarer Jahre des „Glitter and Doom“ – der Zeit, als Isherwood nach Berlin kam, um dort seine „sexuelle Heimat“ zu finden, wie er später sagte.

Das Schwule Museum dankt den folgenden Personen und Institutionen herzlich für ihre Unterstützung: Don Bachardy, David Hockney und Gregory Evans, Katherine Bucknell, Joseph Rodota, Craig Krull Gallery, Wayne Shimabukuro, Suzelle Smith und Don Howarth, der Cornell University Library, Tina Mascara und Guido Santi, Kaitlin Bruce, der Wylie Agency, Xenobe Purvis und Kaitlin Bruce.

Die Ausstellung wird kuratiert von Kevin Clarke (Ltg.), Katherine Bucknell und Joe Rodota (Christopher Isherwood Foundation) sowie Chris Paxton (Research-Assistenz). Das Rahmenprogramm kuratiert Peter Rehberg. Szenografie: Martin Hoffmann, Jörg Krüger. Licht Design: Sofia (Lola) Tseytlin, Maya Guttmann.

Künstler*innen-Aufruf vom Schwulen Museum und Instinct.Berlin

Das Schwule Museum und das Kunst-Netzwerk Instinct.Berlin laden insgesamt zehn Künstler*innen dazu ein, ihre eigenen künstlerischen Antworten auf die SMU-Ausstellung My Dearest Sweet Love im September in Berlin zu präsentieren. Sie sollen sich dabei von der Ausstellung, von Bachardys und Isherwoods Beziehung und von Isherwoods Jahren in Berlin inspirieren lassen. Das Village Berlin wird ihnen dafür den gesamten August hindurch Räume als Arbeits- und Atelierfläche zur Verfügung stellen. Die Arbeiten werden dann vom 12. bis 15. September 2019 im Rahmen der Instinct-Ausstellung The Cat and the Horse im Village gezeigt. 

Bewerbungsschluss ist der 30. Juni 2019. Eine Fachjury (u.a. Instinct-Leiter Eric Lerouge, SMU-Archivleiter Peter Rehberg und Künstler Elijah Burger) wird die Künstler*innen auswählen. Dabei sind die verschiedensten Ausdrucksformen willkommen, von Malerei über Tanz, Fotografie bis hin zu Performance-Kunst. Interessierte schicken ein einseitiges Anschreiben und einen kurzen Lebenslauf an hello@instinct.berlin oder peter.rehberg@schwulesmuseum.de


Pressefotos:

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