Das Deutsche Historische Museum und das Schwule Museum Berlin präsentieren im Frühjahr 2015 eine interdisziplinäre Ausstellung zur Geschichte und Politik, Kultur und Kunst lesbischer Frauen und schwuler Männer. Die Kulturstiftung des Bundes und die Kulturstiftung der Länder fördern großzügig diese kulturhistorische Doppelausstellung.
Die Ausstellung soll einen Beitrag zur gesellschaftlichen Anerkennung leisten, die über Toleranz hinausgeht und zeigen, welchen politischen Beitrag die homosexuelle Emanzipationsbewegung für die Entwicklung einer demokratischen Zivilgesellschaft geleistet hat, in der allen die gleichen Rechte und Entfaltungschancen zugestanden werden.
In den Fokus gerückt wird die Rolle der lesbischen Aktivistinnen, denn die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um die Emanzipation der Homosexuellen war und ist eng mit dem Kampf der Frauen um ihre Gleichberechtigung verknüpft und die Erfolge der einen wären ohne die der anderen nicht möglich gewesen. Die Ausstellung wird zudem dokumentieren, dass auch in der Geschichte der Kunst deviante sexuelle Begehren und die damit verbundenen Lebensentwürfe eine zentrale Rolle gespielt und immer wieder wichtige Anstöße geliefert haben.
Die Ausstellung mit internationaler Perspektive präsentiert Exponate aus Kunst und Sozial-geschichte, die von der frühen Neuzeit bis zum heutigen Tag reichen. Ausstellungsobjekte aus den verschiedensten Feldern der bildenden Kunst, Literatur, Theater, Film, Musik bis zum Tanz stehen im Dialog mit historischen, biografischen, dokumentarischen oder rezeptions-geschichtlichen Materialien. Mit einer Präsentation, die darauf zielt, einen Raum für Erfahrungen zu öffnen und die Besucher_innen in interaktiven Situationen einzubinden, soll die Ausstellung zum Forum für eine engagierte und leidenschaftliche gesellschaftliche Auseinandersetzung werden.
Die Schau soll im Frühjahr 2015 eröffnet und danach etwa 5 Monate parallel im Schwulen Museum Berlin, einer der weltweit wichtigsten Institutionen für die Geschichte der LGBTIQ-Communities, und im Deutschen Historischen Museum in Berlin, auf insgesamt 1.600 qm Ausstellungsfläche gezeigt werden.
Das Ausstellungsprojekt wird wissenschaftlich vom Deutschen Historischen Museum begleitet und kuratiert von Dr. Birgit Bosold, Mitglied des Vorstands des Schwulen Museums, Dr. Eva Meyer-Hermann, Kunsthistorikerin und Ausstellungsmacherin sowie Detlef Weitz, Szenograf, Architekt und Kurator.