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Schüsse auf das Schwule Museum

28. Februar 2023

Am Morgen des 24. Februar wurde durch Mitarbeiter*innen aus der Verwaltung festgestellt, dass sich ein Angriff auf das Schwule Museum in Berlin-Tiergarten ereignet hat. Zwei Fensterscheiben, der Leuchtschriftzug und ein Kunstwerk vor der Eingangstür wurden dabei beschädigt. Wann genau die Schüsse abgefeuert wurden, ist nicht bekannt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass sich die Tat in der Nacht ereignete. Das Schwule Museum erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Die Einsatzkräfte der Berliner Polizei untersuchten den Tatort und sicherten Spuren. Die Höhe des Schadens ist noch nicht bekannt.

Es wurden sechs Einschussstellen an der Hausfront festgestellt. Die Fensterscheiben zum Empfangsbereich wurden an vier Stellen und der Leuchtschriftzug an einer Stelle beschädigt. Auch ein Kunstwerk über der Eingangstür wurde von einem Schuss getroffen. Es handelt sich um einen Schwarzen Winkel aus Filz, der anlässlich der aktuellen Ausstellung Queering the Crip, Cripping the Queer angefertigt wurde.

Über die Tatwaffe ist nichts bekannt, jedoch wurden bisher keine Projektile am Tatort gefunden. Der Vorstand des Schwule Museums geht von einem gezielten Angriff auf das Museum aus. Zu den Personen, welche die Tat verübten, gibt es derzeit keine Anhaltspunkte. Auch wenn immer wieder verschiedene Drohungen gegen das Schwule Museum durch Anrufe oder Online-Kommentare registriert werden, gab es keine spezifischen Drohungen.

Bereits im April 2020 kam es zum letzten vergleichbaren Angriff. Bei einer Attacke mit Steinen wurden damals eine Fensterscheibe stark beschädigt und musste ausgetauscht werden. Die Täter konnten nicht gefasst werden. Im Jahr 2016 kam es ebenfalls zu einem Angriff mit Schusswaffen. Mit Metallkugeln wurde ebenfalls ein Fenster zum Empfangsbereich an sechs Stellen beschädigt.

Das Schwule Museum wurde 1985 gegründet und gilt als eines der größten LGBTQ-Museen der Welt. Allein die Sammlung umfasst etwa 1,5 Millionen Archivalien, auf einer Ausstellungsfläche von knapp 700 Metern werden normalerweise bis zu vier Ausstellungen gleichzeitig gezeigt. Es wird vom Land Berlin gefördert und bietet jährlich tausenden von Besucher*innen Einblicke in queere Geschichte, Kunst und Aktivismus.