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Statement zu sexualisierter Gewalt

20. Dezember 2021

In der Dezember-Ausgabe der Siegessäule haben wir uns zum Prozess gegen den #ArztOhneNamen geäußert. Hier findet ihr unser gesamtes Statement zu sexualisierter Gewalt anlässlich des Gerichtprozesses gegen den #ArztOhneNamen:

„Es ist aus unserer Sicht ein großer und wichtiger Erfolg, dass es im Fall gegen den #ArztOhneNamen einen Gerichtsprozess gibt, auch wenn es nur in einer Klage zu einer Verurteilung kam. Sexualisierte Gewalt kommt in den unterschiedlichen Teilen der queeren Community eine sehr unterschiedliche Rolle zu, in schwuler Szene viel zu lange eine des Verschweigens, Vertuschens und Ermöglichens. Wir sehen das Urteil als einen Beweis für den Wandel, der sich bei diesem Thema breit macht und halten die anwachsende Debatte und Anwendung von #meetoo auf queere Räume für eine zukunftsweisende Entwicklung. Von glamourösen Machtpositionen ausgehende sexualisierte Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das sich immer dort besonders stark zeigt, wo den Betroffenen nicht zugehört und nicht geglaubt wird. Gesetzt dem Fall, dass sie überhaupt den Rückhalt und die Kraft finden Vorfälle anzusprechen. Queere Solidarität sollte aktiv als ein Mittel angesehen und eingesetzt werden, um diesen Kreislauf zu durchbrechen. Dass es in diesem Fall zu einer Verurteilung kommen konnte, ist allein dem Kampf der Betroffenen zu verdanken, die sich zusammengeschlossen haben, um dem Schweigen der Community ein Ende zu setzen. Aus ganzem Herzen solidarisieren wir uns mit den Betroffenen, die vor Gericht gegangen oder auf andere Weise mit den Übergriffen umgegangen sind. Wir hoffen, dass der Prozess eine größere Debatte um Übergriffe in der schwulen und queeren Community eröffnet, Betroffene zum Handeln ermutigt und alle dazu aufruft sie dabei zu unterstützen.“

Der Vorstand des Schwulen Museums