Artivismus verbindet Kunst und Aktivismus. Wie kann Kunst in ihren vielfältigen Formen politische Intention verfolgen? Wie kann politisches Handeln schöpferisch, poetisch und sinnlich werden? Der Artivismus sucht nach neuen Wegen der politischen Intervention und erschließt neue Formen des Ungehorsams und Handelns, die über traditionelle Paradigmen des Aktivismus hinausgehen. Das Aks International Minorities Festival nutzt Artivismus als Werkzeug, um Kunst und Film mit dem laufenden politischen Dialog für Menschenrechte zu verbinden. Ein Gespräch mit Künstler_innen/Aktivist_innen aus Pakistan und der pakistanischen Diaspora über die Möglichkeiten, intersektionale Kunst mit politischer Agenda unter streng kontrollierten Bedingungen zu schaffen.
Mit Saadat Munir, Neeli Rana und Mehlab Jameel. Das Gespräch wird von Dr. Farazda Faarkhoi moderiert und findet auf Englisch statt.
Saadat Munir ist Regisseur, Kurator, Filmkritiker, künstlerischer Leiter und Gründer des Aks Int. Minorities Film Festival. Er leitet außerdem die Filmproduktionsfirma Madari Films. Munir, Kind pakistanischer Eltern, wuchs in Dänemark auf und studierte Communications an der South Denmark University. Für seine künstlerische Arbeit wurde Munir mehrfach ausgezeichnet und war im Jahr 2015 einer der ausgewählten Künstler_innen der Berlinale Talents.
Neeli Rana ist eine namhafte Aktivistin für die Rechte der Trans*gender-Community in Pakistan. Sie ist Mitbegründerin des Aks Int. Minorities Film Festival und arbeitet als Field Supervisor für die Naz Male Health Alliance, Pakistans erste und einzige LGBT*-Organisation. Rana war eine der Kräfte hinter der politischen Anerkennung des dritten Geschlechts in Pakistan.
Mehlab Jameel organisiert in Pakistan Grassroot-Trans*Community-Events, arbeitet als Pädagogin und forscht unabhängig zu Geschlecht und Sexualität in Pakistan. Jameel studiert Anthropologie und verortet die eigene Arbeit im Feld feministischer, queerer und post-kolonialer Theorien. Im pakistanischen Parlament engagierte sich Jameel zuletzt für die Umsetzung des Trans*gender Persons (Protection of Rights) Act 2017. Jameel unterstützt zahlreiche lokalen Aktivist_innen-gruppen, u.a. The Feminist Collective.
Über das Aks International Minorities Festival:
Das Aks International Minorities Festival, das im April 2014 ins Leben gerufen wurde, ist eine global agierende Menschenrechtsinitiative zur Förderung des sozio-politischen und kulturellen Dialogs. Die Organisation setzt sich für die Sichtbarkeit von Minderheiten und marginalisierten Gruppen und Gemeinschaften ein. Das Aks Festival zeigt Filme, die von Diskussionen und Debatten begleitet werden und organisiert Workshops und Performing Arts-Veranstaltungen, zu Themen, die Minderheiten und marginalisierte Gruppen betreffen. Das Festival ist das am weitesten vernetzte und inklusivste Festival Pakistans und in dieser Form einzigartig. www.aksfestival.com
Bild: © Aks Festival
Die Veranstaltung findet im Rahmen der 12 Monde Filmlounge und in Kooperation mit dem Trans*Formations – Trans* Film Festival Berlin und dem Aks Int. Minorities Festival statt. 12 Monde ist eine ganzjährig angelegte queerfeministische Filmreihe mit wechselndem Programm zu jedem Neumond. Die Filme laufen im täglichen Museumsbetrieb des Schwulen Museums in der Filmlounge auf einer Projektionsfläche und zwei Monitoren.
Die Ausstellung und ihre Rahmenveranstaltungen werden ermöglicht durch die großzügige Unterstützung des Goethe-Institut Pakistan
12 Monde ist Teil des Jahresprogramms Jahr der Frau_en – eine konzertierte queerfeministische Intervention. Das Jahr der Frau_en wird gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.