Eine kostenfreie Ausstellungsführung durch die Schau Aufarbeiten: Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im Zeichen von Emanzipation in englischer Lautsprache.
Das Schwule Museum und das Archiv der deutschen Jugendbewegung setzen sich in einer gemeinsamen innovativen Ausstellung mit ihrem schwierigen Erbe auseinander: dem unkritischen Umgang mit Zeugnissen der Rechtfertigung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in den eigenen Beständen.
Die gemeinsame Ausstellung „Aufarbeiten: Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im Zeichen von Emanzipation“des Schwulen Museums und des Archivs der deutschen Jugendbewegung versteht sich als Projekt der selbstkritischen Auseinandersetzung mit problematischen Teilen ihrer Sammlungen. Das Schwule Museum (SMU) und das Archiv der deutschen Jugendbewegung (AdJb) sind zentrale Gedächtnisorte von emanzipatorischen Bewegungen, die teils gemeinsame, teils entgegengesetzte Wege einschlugen. Doch in beiden Archiven befinden sich Zeugnisse der Rechtfertigung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in diskursiven Dokumenten und Artefakten.
Beide Institutionen haben sich einer konsequenten Aufarbeitung des verstörenden Tatbestands verschrieben, dass die Gemeinschaften, deren Erbe sie bewahren, sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche Raum boten und ihrer Verharmlosung oder ideologischen Rechtfertigung zuarbeiteten. Die Ausstellung will einen Beitrag zur Auseinandersetzung damit leisten. Sie stellt zur Diskussion, wie es möglich war, dass Bewegungen, deren Kernanliegen die Selbstbestimmung von Menschen ist, so anfällig waren für die Rhetoriken der Täter*innen, so unsolidarisch mit den Betroffenen und beklemmend desinteressiert an deren Schicksal.
Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Die Teilnahme ist kostenlos, bezahlt werden muss nur der Eintritt ins SMU selbst.
Foto: chezweitz/SMU