Dauer: 12:00–17:30 (inklusive Pause)
Schwarze, indigene und queere People of Color werden in historischen Aufzeichnungen oft unangemessen dargestellt oder vergessen. In diesem Archivierungs-Workshop, der die Ausstellung Young Birds from Strange Mountains begleitet, fragen wir uns, wie unsere Geschichten erscheinen, wer sie erzählt, und gestalten unsere eigenen Beiträge, um in hegemoniale Narrative einzugreifen.
Unser Ziel ist es, die Grenze zwischen privaten und öffentlichen Archiven sowie Archivierungsformate durch die Linse südostasiatischer (diasporischer) queerer Archivierung zu hinterfragen. Dabei möchten wir einen Dialog zwischen Archivmaterialien, Individuen und Kreativität schaffen.
Im ersten Teil des Workshops besichtigen wir das Archiv des Schwulen Museums Berlin und setzen es in einen Austausch mit dem Ausstellungsarchiv von Young Birds, dem Strange Mountain Archive. Dadurch beschäftigen wir uns mit queeren Archivierungspraktiken, queeren Theorien und Reflexionen verschiedener Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen, Künstler*innen und Dichter*innen über das Teilen der eigenen Geschichte. Im zweiten Teil führen wir Schreibübungen durch und setzen uns kreativ mit dem Archiv auseinander, indem wir visuelle oder schriftliche Beiträge gestalten, z.B. Mini-Zines, Collagen, Briefe, Gedichte oder kurze Prosa.
Dieser Archivierungs-Workshop richtet sich an queere BIPoC. Er findet in gesprochener englischer Sprache statt. Bitte meldet euch unter fuehrungen@schwulesmuseum.de an. Die Teilnahme ist auf 12 Personen begrenzt. Um einen safer space zu schaffen, gebt bitte in eurer E-Mail eure Positionierung als BIPoC sowie ein paar Zeilen zu eurer Motivation für die Teilnahme an. Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos.
Jessica Walter (sie/ihr) ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin mit Schwerpunkt auf Diaspora, Postkolonialismus und Queer Theory. Als wissenschaftliche Volontärin im Schwulen Museum ist sie in den Bereichen Archiv, Ausstellungen und Bildungs-/Vermittlungsarbeit tätig. Im Archiv interessiert sie sich besonders für Affekte und Zeitlichkeit, insbesondere in Bezug auf südasiatische diasporische Subjekte.
Thao Ho (sie/ihr) ist Forscherin, Aktivistin und Autorin. Derzeit promoviert sie an der Humboldt-Universität zu Berlin im Rahmen des Forschungsprojekts “Tales of the Ordinary Diasporic”, geleitet von Prof. Dr. Elahe Haschemi Yekani. Sie interessiert sich für politische Organisierungspraktiken und alternative Formen der Archivierung.
Dieser Workshop ist Teil des Begleitprogramms der Ausstellung Young Birds from Strange Mountains.
Image: Mick Sattayatham