Wie kommt es, dass sich unter den zehntausenden Zeugnissen der Holocaustüberlebenden keine einzige jüdische homosexuelle Stimme befindet? Es gab schwule und lesbische jüdische Deportierte; sie durften allerdings kein Zeugnis hinterlassen. Dieser Vortrag denkt über die manifeste Homophobie in den Überlebendenerinnerungen nach, die bis heute diktiert, was erzählt, in Archiven gesammelt und von den Historiker_innen erforscht werden darf, und was dies für das Schreiben der queeren Geschichte heißt.
Dr. Anna Hájková ist Assistant Professor an der University of Warwick, Großbritannien. Dr. Corinna Tomberger, Kunst- und Sozialwissenschaftlerin, HU Berlin moderiert den Vortrag mit anschließender Diskussion.