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Filmzeit: Escape to Life

26. Januar 2017 19:00

Der Film Escape to Life beginnt mit einem spielerischen gegenseitigen Interview, entnommen dem gleichnamigen, 1939 von Erika und Klaus Mann gemeinsam verfassten Buch. An einem entscheidenden Wendepunkt ihrer Lebensläufe, dem Beginn der Exiljahre in Amerika, denken sie über ihre Vergangenheit und die jüngsten Ereignisse nach, die sie in dieses riesige, fremde Land gebracht haben. Eine fiktive Szene nach Motiven Klaus Manns führt in die Vorstellung der unbeschwerten, glücklichen Kindheit, die Erika und Klaus tatsächlich erlebt hatten. Diese Rückkehr in die hermetische, innere Welt der Kindheit, die Suche nach Zuflucht vor einer feindlichen, unerbittlichen Welt zieht sich wie ein roter Faden durch die Werke Klaus Manns.

Mit sorgfältig ausgewähltem, seltenem Archivmaterial, Originalinterviews mit Erika Mann, Gesprächen mit Zeitzeugen – dem Schauspieler Igor Pahlen, der Fotografin Marianne Breslauer, der jüngsten Schwester Elisabeth Mann Borgese — und in prominent besetzten Spielszenen, u.a. nach Motiven aus Der fromme Tanz, Der Vulkan und Speed, haben Andrea Weiss und Wieland Speck eine ebenso spannende wie berührende Hommage an zwei faszinierende Menschen geschaffen, deren Überzeugungen und Ziele nichts an Aktualität eingebüßt haben. Das Geschwisterpaar Vanessa und Corin Redgrave (englische Texte) sowie Barbara Nüsse und Ulrich Matthes sprechen die Originaltexte von Klaus und Erika Mann, die die Chronologie des Films bestimmen. In den Spielszenen sind u.a. Cora Frost, Maren Kroymann, Christoph Eichhorn, Guido Kleineidam und Jean Loup zu sehen. Die kongeniale Filmmusik schrieb John Eacott.

Escape to Life gewann den Preis für Bester Dokumentarfilm beim Seattle Lesbian & Gay Film Festival, 2001 und war eine Koproduktion von Jezebel New York und zero film Berlin. Am 26. Januar wird er in Anwesenheit des Ko-Regisseurs Wieland Speck und BeV StroganoV im Schwulen Museum* gezeigt.