Kommt zu unserer Finissage der Ausstellung Young Birds from Strange Mountains. Wir feiern diese Ausstellung noch ein letztes Mal mit einer Buchlesung von Norman Erikson Pasaribu und einer Performance von Alvin Collantes. Die Veranstaltung finden in gesprochenem Englisch statt.
Almost Happy, Always Queer: Eine Lesung und ein Gespräch mit Norman Erikson Pasaribu
Norman Erikson Pasaribus jüngst veröffentlichter Gedichtband My Dream Job verbindet Queerness, Spiritualität und Batak-Identität auf spielerische Weise mit Sprachen, Mythologien und dem Echo kolonialer Gewalt, während deren Debütroman Happy Stories, Mostly das Glücksversprechen durch genreübergreifende Geschichten über das queere Leben im heutigen Indonesien unterläuft. Durch Humor, Ironie und emotionale Tiefe öffnet Normans Schreiben ein starkes Fenster zu den Absurditäten, Sehnsüchten und stillen Widerständen, die queere Erfahrungen in Südostasien prägen. Die von Ferdiansyah Thajib moderierte Veranstaltung lädt dazu ein, über die Rolle der Queer-Literatur in der Region nachzudenken: ihre Spannungen, Strukturen und Möglichkeiten der Weltgestaltung.
Alaala (Memories): Performance mit Alvin Collantes
In dieser letzten Performance des Begleitprogramms der Ausstellung „Young Birds from Strange Mountains“ lädt Alvin Collantes (Bibingka), ein philippinisch-kanadischer Tanzkünstler/Choreograf, das Publikum und die Ausstellung ein, zusammenzukommen und das Ende (oder den Neuanfang) dieses Projekts zu feiern. Ein Ritual des Entkleidens – die Enthüllung der Körper unter der Kleidung und der Rolle, die man für die Gesellschaft spielt – wird interaktiv durchgeführt, begleitet von musikalischer Poesie, die den Geist des Wassers besingt. Wir werden gemeinsam den „Kapwa“ (philippinischer Gemeinschaftsgeist der Zusammengehörigkeit) zelebrieren und uns selbst reinigen – und die Erinnerungen wecken an das, was schon immer da war.
„Wasser auf die Erde zu gießen bedeutet, die Erinnerung zu wecken. Im Fluss zu baden bedeutet, sich zu erinnern, wer man ist.“
Biografien:
Norman Erikson Pasaribu ist ein Toba-Batak-Schriftsteller*in aus Indonesien. Normans Bücher in englischer Übersetzung haben internationale Anerkennung gefunden und wurden unter anderem für den International Booker Prize und den National Book Critics Circle Award nominiert. Im Jahr 2023 war Norman Artist in Residency am Harvard University Asia Center. Derzeit ist Norman Stipendiat*in für Literatur im Rahmen des Berliner Künstlerprogramms des DAAD.
Alvin Collantes (*1989, New Jersey) ist ein philippinischer Künstler mit Wohnsitz in Berlin, dessen Arbeit die Überschneidungen von Queerness, diasporischer Identität, Pleasure Aktivismus und Zugehörigkeit erforscht. Alvins Forschungen sind in der verkörperten Praxis verwurzelt und verweben kulturelle Erinnerung, Migrationsgeschichten mit Fragen nach dem kolonialen Blick. Alvins Drag-Persona „Bibingka“ tritt oft in beliebten Orten des queeren Berliner Nachtleben auf, darunter der Party Lunchbox Candy, dem WHOLE United Queer Festival, der Party Horse Meat Disco und im Club SchwuZ. Alvin ist derzeit Resident Artist der Performance Ecologies des Goethe-Instituts Philippinen, die von Eisa Jocson und Franchesca Casuay geleitet werden. Norman arbeitet häufig mit den Musikern JakoJako und Jun Suzuki, Kiani Del Valle’s KDV Performance Group und Alvin Tolentino’s Company Erasga zusammen und ist in verschiedenen Institutionen wie Savvy Contemporary, Theater Des Westens, CTM Festival, Rewire Festival und Roundhouse Theatre Vancouver aufgetreten. Alvin wurde mit dem Ontario Arts Council’s Skills and Career Development for Persons of Colour und dem Berliner Senat für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt ausgezeichnet. Deren Arbeit „Dose of Pleasure“ wurde in zahlreichen Publikationen wie DW News, tipBerlin, Vice Germany und Arte TV vorgestellt.
Bild: Fifth Wall Fest Philippines von JL Javier