Kuratorinnenführung durch die Ausstellung Radikal – Lesbisch – Feministisch, zur Geschichte des Lesbischen Aktionszentrums (LAZ) und der HAW-Frauengruppe, 1972-1982.
Eine Vielzahl bisher unveröffentlichter Originaldokumente, Bild-, Tonmaterial und nicht zuletzt kostbare Schätze aus privaten Platten- und Instrumentensammlungen illustrieren erstmals die kämpferischen Widerstandsformen, die fantasievollen Aktionen, die aus dem LAZ entstandenen Publikationen sowie die Fülle der Projekte, die zum Teil bis heute existieren und dokumentieren so die Lust am lesbischen Leben in all seinen Facetten. Auch die damaligen Visionen – das Feeling einer „Lesbian Nation“, das in zahlreichen europäischen Lesben-Sommercamps, beim Feiern großer Feste mit den Flying Lesbians, in kreativen Projekten wie der Lesbenpresse, oder auch in Selbstverteidigungs- und Selbsthilfegruppen entstand.
Die Ausstellung sucht die politische Bedeutung der HAW-Frauengruppe und des LAZ und die daraus entstandenen Aktionen und Projekte in der Gegenwart erlebbar zu machen. Dafür beschwören Zeitzeuginnen begleitend zur Ausstellung den Geist der damaligen Bewegung herauf und schlagen anhand von Filmen und Diskussionen, Geschichten und Musik eine Brücke zur heutigen Realität von Lesben, zu deren Selbstverständnis und Sichtbarkeit.
Was hat sich verändert – was ist geblieben – was kann noch kommen? Das Ziel der Ausstellungsmacher_innen ist, das LAZ als Vereinigung neu zu beleben, u. A. dadurch, dass “LAZ Reloaded” künftig Teil des E2H-Projekts (Elberskirchen-Hirschfeld-Haus) werden soll.
Kuratiert von Christiane Härdel, Regina Krause, Monne Kühn – und Wolfgang Theis, einer der Gründer des Schwulen Museums; in enger Zusammenarbeit mit Aktivistinnen und Zeitzeuginnen von HAW/LAZ.
Vorschaubild: Kvinde (= Frauen) Festival in Kopenhagen 1974 mit der Sängerin Monika Mengel von der Flying Lesbians im Vordergrund. Foto: Cristina Perincioli.
Radikal – Lesbisch – Feministisch ist Teil des Jahresprogrammes Jahr der Frau_en – eine konzertierte queerfeministische Intervention. Das Jahr der Frau_en wird gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.