Dass Sascha Schneider Männer liebte, ist schon lange kein schamhaft verschwiegenes Geheimnis der Kunstgeschichte mehr. Seine – wie er selbst schrieb – „Naturanlage“ war allerdings für ihn mehr als reine Sexualität: Sie sollte die Grundlage einer idealen Gesellschaft sein, die er in der klassischen Antike verwurzelt sah. Diese Ideale wollte er, basierend auf Winckelmann, mit seiner Kunst in die Gegenwart transportieren. Die dadurch angestrebte Veränderung der Gesellschaft ist heute aktueller denn je. Dieser Wirkung Winckelmanns im Werke Schneiders spürt die Kunsthistorikerin Dr. Christiane Starck in ihrem Vortrag am 21. September nach.
Dr. Christiane Starck, Kunsthistorikerin, verfasste das allererste Werkverzeichnis zu dem Maler, Zeichner und Grafiker Sascha Schneider (1870-1927), der zu den schillernsten Künstlerpersönlichkeiten der Dresdner Jahrhundertwende zählt; das 480 Seiten starke Werk (inkl. DVD-Beilage) erschien 2016 im Tectum-Verlag.