Vortrag von Max Appenroth
In Deutschland leben derzeit nach Schätzung des Robert-Koch-Instituts etwa 88.000 Menschen mit HIV. Wie viele sich davon als trans identifizieren, ist unbekannt. Darüber hinaus hat die Weltgesundheitsorganisation im Jahre 2013 trans Menschen als besonders vulnerable Gruppe bezüglich HIV deklariert. Zunächst mit einem Blick besonders auf trans Frauen. Die Datenlage bezüglich trans femininen Personen zeigt tatsächlich eine deutlich höhere Infektionsrate, als gegenüber der cis geschlechtlichen Mehrheitsgesellschaft. Wie dies jedoch bei anderen trans Identitäten, insbesondere trans Männern aussieht, ist eine große Unbekannte. Aufgrund stereotyper Vorstellungen, wie trans männliche Personen Sex haben, wurde lange davon ausgegangen, dass sie kaum ein Risiko aufweisen, sich potentiell mit HIV zu infizieren. Die bislang wenigen Studien, die es zu dieser Community in den letzten Jahren gab, zeigen jedoch ein ganz anderes Bild. Es ist ein Risiko in sich selbst, immer wieder mit der weit verbreiteten Unwissenheit von Mediziner*innen konfrontiert zu werden. Besonders, wenn diese Unwissenheit gepaart mit einer Ignoranz gegenüber den Bedürfnissen trans männlicher Personen einhergeht.
Dieser Vortrag von Max Appenroth nimmt nicht nur die spezifischen Risiken für trans männliche Personen im Bezug zu ihrer sexuellen Gesundheit in den Fokus. Es werden darüber hinaus auch explizit die Hürden im (deutschen) Gesundheitssystem thematisiert, auf die die trans Männer bei der Suche nach HIV/STI-Prävention und dessen Behandlung treffen.