Nach griechischen Überlieferungen gilt Eros als der mächtigste unter den Göttern. Selbst Aphrodite, seine Mutter, als auch Zeus, ja immerhin der Götterkönig, konnten seinem Einfluss nicht wiederstehen. Im philosophischen Diskurs wurde Eros als eine schöpferische und die Welt bewegende Kraft wahrgenommen, welche die gesamte Natur, also auch die Aktivitäten der Menschen, bestimmt.
Winckelmann, der in die Texte der griechischen Literatur sehr gut eingearbeitet war, kannte diese antiken Vorstellungen über Eros. Dadurch konnte er die ideale Schönheit der antiken Kunstwerke verstehen und erfassen, wie seine umfassenden Schriften zu dieser Thematik eindeutig zeigen Dieser Vortrag setzt sich zum Ziel zu zeigen, wie Winckelmann sein Leben im Schatten des Eros lebte.
Gian Franco Chiai ist Archäologe und Historiker und habilitiert derzeit zur Religionsgeschichte von Phrygien von der Hethiterzeit bis zur Ankunft des Christentums im Fach Alte Geschichte an der Freien Universität Berlin.