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Insa Eschebach: HOMOPHOBIE und DEVIANZ

8. März 2012 19:00

Den Nationalsozialisten galt Homosexualität als „Volksseuche“, die sie mit einer eigenen Einrichtung, der Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung, zu eliminieren suchten. Gemeint war nur die männliche Homosexualität. Etwa 50.000 Männer sind im Dritten Reich wegen Verstoßes gegen § 175 verurteilt worden. Zwar wurde weibliche Homo­sexualität nicht strafrechtlich verfolgt, sie konnte aber als „Asozialität“ stigmatisiert werden und damit die Überführung in ein Konzen­trationslager bedeuten. Der Band versammelt Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung homo­sexueller Männer und Frauen und befasst sich mit homophoben Strategien der Diskrimi­nierung in den Konzentrationslagern. Weitere Themen sind die Erinnerungsgeschichte seit 1945 und die Kontroversen um die Praxis des Gedenkens.