burger Button

On Cloud Nine – Ein Fotografie-Workshop von und für südostasiatische (diasporische) Queers

5. April 2025 14:30

Dauer: 14:30 – 18:30 Uhr (4 Stunden, inkl. Pausen)

 

„Durch neun Schichten von Wolken, bist du geflogen

Während ich hier bleibe, ganz allein.“ (Ngô Trác Lâm)

Von Wolken – Schatten – Regen – Parallelen zur neunten Wolkenschicht, dem höchsten Reich, wo es Glück und Freude wie im Paradies im Überfluss gibt. Dieser Workshop ist eine Hommage an die Reise der jungen Vögel aus den seltsamen Bergen, die auf der Suche nach einem Landeplatz sind – für alle Sehnsüchte, Blicke, Abschiede und Sehnsüchte.

Dieser Fotoworkshop lädt dazu ein, sich auf eine Reise zu begeben und Eindrücke aus der Ausstellung „Young Birds from Strange Mountains – Queere Kunst aus Südostasien und seiner Diaspora“ und der Umgebung des Schwules Museums zu sammeln. Wir begeben uns gemeinsam mit der Kulturarbeiterin Ngọc und Nu, eine*r der Künstler*innen der Ausstellung, auf Spurensuche und kartieren eine Nachbarschaft, in der es bisher vor allem Orte für deutsche weiße queere Communities gibt.

Im Schwulen Museum eröffnet On Cloud Nine eine Spielwiese, auf der die Teilnehmenden eingeladen sind, sich mit Hilfe von Fotoübungen kreativ mit der Ausstellung Young Birds from Strange Mountains auseinanderzusetzen. Da das Fotografieren seit langem ein Akt des Widerstands gegen die Ausradierung queerer Communitys ist, werden Teilnehmende Wege finden, eigene Archive zu schaffen. Anhand von Fragen von Intimität und Distanz, Unmittelbarkeit, Spaß und Aktion zu erkunden. Die Ergebnisse werden vor Ort ausgedruckt und ausgestellt.

Auf der Grundlage dieser gemeinsamen Archivierung schließt der Workshop mit einem kollektiven Ritual – einer performativen Opfergabe an die queeren Vorfahren, die Ausstellung und das Museum, um Segen zu erbitten, Unglück abzuwehren und einen Neuanfang zu begrüßen.

Der Workshop ist offen für südostasiatische queere Menschen, die sich für Fotografie interessieren.
Er findet auf englischer Lautsprache statt.
Kosten: kostenlos
Anmeldung: per Mail an fuehrungen@schwulesmuseum.de
Bitte schreibt bei der Anmeldung einen Satz, warum ihr teilnehmen möchtet.
Dauer: 4 Stunden, von 14:30-18:30 Uhr (inkl. Pausen)
Treffpunkt: 14:30 Uhr vor der queeren Buchhandlung Prinz Eisenherz in der Motzstr. 23, 10777 Berlin, Nähe Nollendorfplatz.

Die Veranstaltung wird unterstützt von der spartenoffenen Förderung des Senats für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt und vom Goethe-Institut Hanoi.

 

Referent*innen

Nu (geb. 1990) (they/he) ist Künstler*in/Kunstorganisator*in/Sozialaktivist*in. Fotografie und sozialen Werke sind für Nu eine Möglichkeit, sich mit den eigenen Wurzeln zu verbinden und andere zu unterstützen. Nu ist Mitbegründer*in von Vanguard, einem Zine für LGBTQ+ in Vietnam, das die gesellschaftliche Akzeptanz für diese Gemeinschaft befördern soll. Die Zine-Bände werden in verschiedenen Zeitschriftenbibliotheken auf der ganzen Welt ausgestellt und recherchiert. Im Jahr 2019 wurde Vanguard von der Library of Congress archiviert. Nu wurde eingeladen, beim Địa Project, der US-Botschaft, der Northeastern University und der M.I.T University zu sprechen. Nus Arbeiten konzentrierten sich auf verschiedene Möglichkeiten, die vietnamesische Diaspora von der Unterdrückung zu heilen. Nu gründete das AirHue Residency Program im Jahr 2024 in Hue, der alten Hauptstadt Vietnams. Das AirHue-Programm richtet sich an nationale und internationale aufstrebende Künstler*innen und an Künstler*innen in der Mitte ihrer Karriere und umfasst drei Hauptprinzipien: werkbasierter Aufenthalt, gesellschaftliches Engagement und experimentelle Forschung.

Lưu Bích Ngọc (sie/ihr) ist eine in Berlin lebende Kulturarbeiterin. Ngọc konzentriert sich auf Zugänglichkeit und Empowerment in Kunst und Kultur, insbesondere durch transdisziplinäre und intersektionale Ansätze.

Ngọc koordinierte „translated beings“ (2024), ein gefördertes Projekt für junge Viet-Queers der ersten Generation in Berlin. Ihr Zine „nhớ nhớ quên quên“ (2025) untersucht die Praktiken der Trauer und des Gedenkens zwischen marginalisierten Gemeinschaften in Zentralvietnam und Berlin.

Derzeit arbeitet sie an dem erweiterten Begriff der Übersetzung für marginalisierte Gemeinschaften in der Diaspora und konzentriert sich dabei auf Empowerment und die vielfältigen Möglichkeiten des Widerstands. Ihre Abschlussarbeit trägt den Titel „Decolonizing Translation. Empowering Strategies through Cultural Perspectives – Three Case Studies from Vietnam“.

Hải Nam Nguyễn (er/ihm) ist ein unabhängiger Kurator und Forscher, der zwischen Vietnam und Deutschland lebt. Seine kuratorische Arbeit beschäftigt sich mit verschiedenen Themen, darunter vietnamesische Einwanderung in Deutschland, die Geschichte der Vertragsarbeiter*innen in der DDR und südostasiatische Queerness. Er ist Ko-Kurator der Ausstellung „Young Birds from Strange Mountains“. Derzeit ist er Gastkurator am Museum für Asiatische Kunst im Humboldt Forum, Staatliche Museen zu Berlin.