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Liad Hussein Kantorowicz: Unidentified

26. April 2019 19:00

Performance

Im Rahmen von Objects of Desire

Die Performance:
Liad Hussein Kantorowiczs Performance Unidentified handelt davon, wie Sexarbeiter*innen mit dem neuen „Prostituiertenschutzgesetz“ von 2017 umgehen – mit besonderem Blick auf die seitdem vorgeschriebenen Anmeldebescheinigungen, umgangsprachlich „Hurenpässe“. Das Gesetz zwingt Sexarbeiter*innen dazu, sic h behördlich registrieren zu lassen und den Ausweis bei sich zu tragen. Sonst bleibt ihnen nur die Illegalität.
Sexarbeiter*innen kreieren für die Arbeit oder die Bühne oft andere Identitäten, was sie in der öffentlichen Wahrnehmung zu nahezu mythischen Figuren macht – manche werden so zu Ikonen der Popkultur. Die Performance macht sich solche „mythischen“ Identitäten zu eigen und versucht damit, die Erfahrungen von Sexarbeiter*innen mit den „Hurenpässen“ erlebbar zu machen.
Im Hintergrund wird dabei der topografische Wandel deutlich, den Sexarbeiter*innen in Berlin immer stärker zu spüren bekommen. Die Performance macht auf das Verschwinden der Bordellkultur aufmerksam und stellt die Frage, in welchem Zusammenhang das zu dem neuen Gesetz steht.

Die Künstlerin:
Liad Hussein Kantorowicz ist Performance-Künstlerin, Aktivistin und ewige Migrantin. Ihre Auftritte sollen den sexuell oder politisch “Anderen” das Exotische und Mystische nehmen. Der Körper ist hier ein Werkzeug, um die Grenzen des öffentlichen Raums zu überwinden und öffentliche “demokratische” Grenzen infrage zu stellen.
Ihre Performances gingen um die Welt: bei der 10. Berlin Biennale, dem Athens Museum of Queer Arts AMOQA, Kampnagel Hamburg, Transmediale Berlin, Ljubljanas City of Women, Berliner Festspiele, Arcola Thaetre London, Haus der Kulturen der Welt, Kabareet in Haifa/Palästina, und auf der Straße, in Sozialzentren und queeren Bars in Europa und Palästina-Israel. Ihr Kurzfilm “No Democracy here” hatte auf dem CPH:DOX Premiere und tourt gerade die Festivals dieser Welt. In diesem Jahr erscheint ihre erste EP in Zusammenarbeit mit Kalpour. Liad ist eine Sprecherin für die Rechte von Sexarbeiter*innen und hat bei Hydra e.V. in Berlin ein Projekt für migrantische Sexarbeiter*innen mitgegründet.
Beginn: 19 Uhr
Eintritt: 4 Euro

https://liadland.wordpress.com/