Schwule Szene beinhaltet das Versprechen, ein Ort zu sein, um sich auszuleben, sich frei zu fühlen, Freundschaft, Liebe, Sex und Zärtlichkeit jenseits der heterosexuellen Norm zu finden. Für viele wird „die Szene“ irgendwann vor, während oder nach dem Coming-out zum Sehnsuchtsort. Häufig greifen Filme und Serien wie Queer as Folk diesen Aspekt auf. Aber halten die lokalen und digitalen Orte diese Versprechen? Drehen sich Erzählungen um stärker marginalisierte Positionen, gestalten sich Geschichten anders, wie beispielsweise bei der Serie Pose. Dort werden zwei trans* Frauen of Color aus der Bar „Boy Lounge“ ausgeschlossen, weil es keine „Kostümparty“ sei. In der Berliner Szene geht es nicht anders zu. Anfang September wurde ein Fall bekannt, in dem sogar die Polizei gerufen wurde, um einen trans* Mann aus einer Schwulenbar zu entfernen.
An diesem Abend wollen wir der Frage nachgehen, inwiefern in schwuler Subkultur Ausschlüsse gegen trans* Männer und nichtbinäre trans* Personen produziert werden und welche Rolle Unsichtbarkeit in Bezug auf verschiedene Aspekte des Trans*seins im Kontext der schwulen Szene und Politik spielt. Wir suchen auch gemeinsam nach empowernden Perspektiven und Möglichkeiten, trans*inklusiv in die schwule Szene hineinzuwirken. Dazu liefert uns unser Gast, der queere trans-Aktivist und Wissenschaftler Max Appenroth, einen Input. Er promoviert derzeit an der Charité und beschäftigt sich dabei insbesondere mit der sexuellen Gesundheit von trans männlichen und nicht-binären Personen.
Sprache: Deutsch
Eintritt frei.