Dass Superheld_innen in ihren hautengen Spandexkostümen meist ziemlich sexy aussehen, ist allgemein bekannt: sie sind super fit, können fliegen und greifen sich gegenseitig permanent in den Schritt. Kein Wunder, dass Comicfans sich schon lange ausmalen, wie das wäre, wenn Wonder Woman und Catwoman oder Batman und Robin miteinander im Bett landen würden.
Solche Fantasien gibt’s als Fan-Art in Hülle und Fülle. Solche Fantasien haben aber auch die Pornoindustrie beflügelt. Es gibt unzählige – teils sehr skurrile – Pornofilme, mit den bekannten Superheld_innen. Die meisten dieser Streifen sind für den Heteromarkt gemacht und oft sehr aufwendig produziert. Aber auch im LGBTI-Markt gibt es etliche Beispiele, die mit Mini-Budgets versuchen, der Sache einen eigenen „queeren“ Dreh zu geben.
In dieser Veranstaltung berichtet Independent-Produzent Frank Christian Marx, der zur Zeit einen hochbrisanten schwulen Thriller vorbereitet und selber schon Erfahrungen mit der schwulen Pornowelt gesammelt hat, über die sehr unterschiedlichen künstlerischen und erotischen Begegnungen der LGBTI-Pornobranche mit dem Thema „Superheld_innen“. Er wird einige Filmausschnitte mitbringen und erläutern, welche Entwicklungen weltweit auf dem Gebiet zu beobachten sind. Als besonders amüsantes Beispiel wird er einen Ausschnitt aus dem Cartoonfilm „Nooky Man“ zeigen: ein Superheld, der seine Kräfte durch Spermainjektionen bekommt und entsprechend so viel Analverkehr wie möglich hat. (Man muss das sehen, um es zu glauben.)
Außerdem dabei: der Software-Entwickler und Fotograf Antonio Rodriguez. Ihm ist es zu verdanken, dass man in den Standard-3D-Animationsprogrammen den Figuren Penisse anheften kann – die US-Firmen aus Prüderie grundsätzlich weglassen. Mit seinem Programm hat damals auch der Comickünstler Joe Phillips den Superhelden-Porno „Stonewall & Riot“ geschaffen (Foto): ein Klassiker des Genres.
Moderiert wird der Abend von Dr. Kevin Clarke, Buchautor von „Porn: From Any Warhol to X-Tube“ und Mitkurator der Ausstellung „Porn That Way“ im Schwulen Museum‘.
Die Veranstaltung ist wegen des expliziten sexuellen Inhalts erst ab 18 Jahren zugänglich.
4 Euro Eintritt (Besuch der Ausstellungen ist im Preis nicht inbegriffen)