burger Button

Traude Bührmann liest Texte von Monique Wittig

19. Juni 2013 19:00

Anlässlich Monique Wittigs zehnten Todesjahrs präsentiert das Schwule Museum eine Lesung zu ihrem kaum bekannten literarischen Werk.

Lesben sind keine Frauen – diese Aussage der französischen Dichterin, Philosophin, Theoretikerin und Aktivistin Monique Wittig ging in die lesbisch/feministische Streitgeschichte der 1980er ein. In den 1990er Jahren wurde die These von Judith Butler in den Queer Theorien aufgegriffen und damit auch in Deutschland einem größeren Publikum bekannt.

Weniger bekannt sind heute Wittigs Romane und Novellen, durch die sich von Anfang an ihres Schreibens, seit Mitte der Sechziger, dieser Gedanke zieht, wenn nicht sogar im Mittelpunkt steht. Ihre Bücher wie Opoponax (1964), Die Verschwörung der Balkis (1969), Aus Deinen zehntausend Augen Sapphos (1973), Lesbische Völker – ein Wörterbuch (1976) sind vergriffen, andere gar nicht ins Deutsche übersetzt. Immer mittendrin im Zeitgeschehen und ihrer Zeit voraus, bringt sie sprachlich experimentierend und spielerisch diese um ihre Lebensphilosophie kreisende These in ihren Dichtungen zum Ausdruck.
Traude Bührmann liest an diesem Abend Passagen aus Wittigs literarischem Werk und spürt auf wie dieses mit ihrem berühmt gewordenen Statement verwoben ist.

Traude Bührmann ist Schriftstellerin, Fotografin und Übersetzerin. Sie ist Organisatorin und Teilnehmerin des literarischer Salons und von Fotoausstellungen. Nach ihrer ersten Erzählung Flüge über Moabiter Mauern (1987) erscheinen zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt ihr Kurzroman durchatmen (2012).