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Vortrag: Cybersex: Die Generierung sexueller Wünsche beim Chatten

29. Januar 2015 19:00

Chat- und Datingportale werden von schwulen Männern zur Rekrutierung von Sexual- und Liebespartnern häufiger und intensiver als von anderen Bevölkerungsgruppen genutzt. Die Verlagerung des Anfangs sexueller Begegnungen ins Internet ist jedoch nur die eine Seite dieser sozialen Praxis. Die andere Seite betrifft die Eigentümlichkeit der sexuellen Kommunikation beim Chatten. Dabei nimmt der „virtuelle Raum“ eine Zwischenstellung zwischen Phantasie und Handlung ein. Diese Zwischenstellung des virtuellen Raums führt zu einer vorübergehenden Suspendierung von Scham und Über-Ichkonflikten und bringt eine Kommunikation über Sexualität hervor, in der sexuelle Wünsche nicht nur in hohem Maße versprachlicht, sondern auch generiert werden.

Martin Dannecker ist Professor für Sexualwissenschaft, veröffentlichte 1974 gemeinsam mit Reimut Reiche die bahnbrechende Studie „Der gewöhnliche Homosexuelle“ und produzierte insbesondere den politisch-theoretischen Anteil des Films „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt“ (1971). Er ist Mitherausgeber der Forschungsreihe „Beiträge zur Sexualforschung“ und weiterhin in Forschung, Therapie und Therapeutenausbildung aktiv.

Eintritt frei.

Der Vortrag findet auf Deutsch statt. // The lecture will be held in German.

Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe „screening desire“ des LGBTI-Referats im Referent_innenRat der Humboldt-Universität zu Berlin statt.
www.lgbti-referat.de

Mit lustvoller Unterstützung von:
Schwules Museum*, Sexclusivitäten, Porn Filmfestival, PorYes, Siegessäule

Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, Hörsaal 2002, 10117 Berlin