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Vortrag: Imaginierte Natürlichkeit und Pornographie

19. Januar 2015 19:00

Mit Marlene Pardeller

 

Intransitive Verben zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht aktiv passiv sein können. Leute aber entscheiden sich aktiv dafür, passiv sein zu wollen, wenn das aktive Moment dabei allerdings oft verschwiegen wird und Passivität wie ein Naturgesetz behandelt wird – das ist eine ihnen eigene Form der Perversion. Sie anzuerkennen ist nicht identitätsstiftend sondern Individulität bekundend. Diese Erkenntnis verbindet Cleo Uebelmann mit Marcel Proust, Avery Willard mit Vladimir Nabokov. Nur wenn dieser Wunsch als Besonderes aufgefasst wird und nicht zur allgemeinen Gesetzgebung erhoben, kann eine Befriedigung der Lust entstehen deren Erfüllung Marilyn Monroe, Britney Spears oder Cameron Diaz als Versprechen in den von ihnen verkörperten Figuren bewahren. Ein feministisches Denken weiß, dass die Perversion gerne durch Identität travestiert wird, aus Angst, keine Befriedigung im Außen zu erfahren, wird sie identitätstiftend zur allgemeinen Gesetzgebung und Gewalt das herrschende Prinzip. Die Rückführung des einheitsstiftenden Wunsches auf die Perversion, die sich eingesteht, eine zu sein, enthemmt die Lust in und an der Vermittlung – das wird anhand von pornographischen Film- und Textauszügen der oben genannten Künstlerinnen versucht.

Marlene Pardeller ist Filmemacherin in Berlin und recherchiert zu Löwen in Literatur und Holywood.

Zutritt ab 18 Jahren.
Eintritt frei.

Der Vortrag findet auf Deutsch statt. // The lecture will be held in German.

Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe „screening desire“ des LGBTI-Referats im Referent_innenRat der Humboldt-Universität zu Berlin statt.
www.lgbti-referat.de

Das vollständige Programm findet sich hier:
http://lgbti.blogsport.de/<wbr />images/<wbr />FlyerScreeningDesire.pdf

 

Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden, Hörsaal 2014B, 10117 Berlin