Referenten: Frank Träger und Konstantin Rau (Klaus Mann Initiative Berlin).
Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki nannte den Schriftsteller Klaus Mann einen „dreifach Geschlagenen – er war homosexuell, er war süchtig, er war der Sohn Thomas Manns“. Und dennoch: Klaus Mann stellte sich dem Zeitgeist mit unglaublicher Souveränität und lebte sehr stringent nach dem ungeschriebenen Motto „Freiheit verteidigen, Freiheit genießen“. Und er tat beides. Ausgiebig. Mit 17 flüchtete er erstmals für kurze Zeit nach Berlin. „Ich war im siebenten Himmel. In Berlin zu sein bedeutete an sich schon ein erregendes Abenteuer! … Die Stadt erschien zugleich erbarmungswürdig und verführerisch: grau, schäbig, verkommen, aber doch vibrierend von nervöser Vitalität, gleißend glitzernd, hektisch animiert, voll Spannung und Versprechen …Berlin war meine Stadt! Ich wollte bleiben. Aber wie?“