Chapel, eine intime Installation aus bemaltem Glas, ist ein Mahnmal und ein Denkmal für lebende und verstorbene Sexarbeitende. Basierend auf Konzepten aus dem geheimen Evangelium der Heiligen Maria Magdalena bilden die Gesichter der Sexarbeitenden aus dem 20. und 21. Jahrhundert eine vielschichtige Allegorie über Figuren aus der Geschichte, der Bibel und der Mythologie, mit Bezug auf die Geschichte der Glasmalerei vom Mittelalter bis zur Psychedelik.
In den Tagen um Samhain (Halloween) rum, wenn die Schleier zwischen den Welten dünner werden, kommen Sexarbeitende zusammen, um uns an Vorfahren und Freund*innen zu erinnern, die mit uns oder vor uns gelebt und gearbeitet haben. Wir lernen etwas über Sexarbeitende aus Geschichte, Bibel und Mythologie, während wir kleine Amulette aus Buntglas herstellen, die uns auf magische Weise mit dieser Vergangenheit verbinden. Abschließend hängen wir diese Amulette in einem Gruppenritual in der Kapelle auf. Hier verbleiben sie für die letzte Woche als Teil der Ausstellung.
Dieser Workshop richtet sich ausschließlich an Sexarbeitende, für 12 Teilnehmer*innen aller Geschlechter und sexuellen Orientierungen. Der Workshop findet in englischer Sprache statt.
Dauer: 4 Stunden
Kosten: Der Eintritt und die Teilnahme sind kostenlos.
Anmeldung: per E-Mail an fuehrungen@schwulesmuseum.de
Bitte schreibt uns bei der Anmeldung einen Satz, warum ihr teilnehmen möchtet.
Referentin:
Die Masturbationsfantasie einer wilden Strip-Lesbe, die Verherrlichung des Prekariats, Camp als Antwort auf das Leiden – Ginger Angelica baut alptraumhafte Vorrichtungen und Orte im Jenseits für die schichthabende, tagträumende Sex-Prolet*in. Ihre Arbeit weist den Voyeurismus und die Musterung der Sex-Arbeits-Künstlerin mit Fantasie und Mythenbildung zurück, indem sie den Mystizismus einer katholischen Erziehung mit dem eklektischen Heidentum der Stripper*innen-Umkleide verbindet.
Foto: Yu Mitomi