Im Rahmenprogramm der Ausstellung „arcHIV. eine Spurensuche“ diskutieren wir, wie an die Aids-Krise in der Zukunft in Berlin erinnert werden soll. Diskutiert wird die Möglichkeit eines hybriden Konzepts von Gedenk-„Orten“. Ein solches Konzept scheint geeignet, offener für verschiedene Anforderungen an ein Aids-Gedenken zu sein, als wenn ein zentraler Gedenkort angestrebt wird. Eine Vernetzung unterschiedlicher Orte kann verschiedene Potenziale zusammenführen, z.B.: queere und nicht-queere Museen und Archive, bereits vorhandene Gedenkorte, zu schaffende Stadtmarkierungen etc. Außerdem könnte eine solche Vernetzung flexibler auf zukünftige Entwicklungen im Aids-Gedenken reagieren, wenn es als nicht abschließbares Projekt gedacht wird. Und es stellt einen besseren Rahmen dar, sich mit hegemonialen Erzählungen der Aids-Geschichte auseinanderzusetzen, in dem es Raum für bisher marginalisierte Erzählungen und Verknüpfungen zu anderen Kämpfen bietet.
Diskussionsveranstaltung mit:
Michael Annoff – Akademische Mitarbeit* im Lehrgebiet Kultur und Vermittlung an der Fachhochschule Potsdam
Birgit Bosold – Vorstand Schwules Museum
Ute Hiller – Geschäftsführerin Berliner Aids-Hilfe
Nora Hogrefe – Koordinierungsstelle Historische Stadtmarkierungen im Aktiven Museum (angefragt)
Dorothea Strauß – Vorstand Denk mal positHIV e.V.
Eintritt: 4 €. Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt. Besuch nur mit gültigem 2G-Nachweis möglich.
Coverfoto: Jügen Baldiga – Souvenir. Foto: Orlando Brix/Schwules Museum