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Fabrik der Gefühle: Hommage an Rainer Werner Fassbinder

29. Mai 2002 – 28. Oktober 2002

Das Schwule Museum ehrt den größten deutschen Nachkriegsregisseur Rainer Werner Fassbinder (31.05.1945 – 10.06.1982) mit einer Hommage zu seinem 20. Todestag. Wie kaum ein anderer prägt Fassbinder noch heute das Bild des deutschen Films im Ausland. Aus der immensen Fülle seines innerhalb weniger Jahre entstandenen filmischen Kosmos haben die Ausstellungsmacher Fotos und Plakate ausgewählt, die ganz nebenbei auch Fassbinders Homosexualität dokumentieren.

In einer Rauminstallation kommen 52 Persönlichkeiten mit Aussagen und Statements zu und über Fassbinder zu Wort: seine Mutter, enge Freunde, Mitarbeiter, Schauspieler, Kritiker und Produzenten. Gezeigt werden Fotos aus Fassbinders Kindheit, seine Liebhaber, seine Frauen und seine Arbeitswut. Hinzu kommen künstlerische Auseinandersetzungen von Ursula Strätz und einige Zeichnungen aus Jürgen Draegers Querelle-Zyklus. Der Besucher kann und muss sich aus dieser Fülle von Meinungen sein eigenes Fassbinder-Bild zusammensetzen.

Abgerundet wird die Bilderflut mit Beispielen aus seinen Filmen, die zeigen, wie Fassbinder seine Liebhaber inszenierte. Fassbinders Frauenporträts sind ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung. Denn eigentlich war, wie Gottfried John einmal feststellte, Fassbinder immer seine weibliche Hauptfigur – er war die schönste Frau, hier erzählt er von sich und seinen Erfahrungen.

Die Exponate entstammen der Fassbinder Foundation Berlin – New York, der Stiftung Deutsche Kinemathek – Filmmuseum Berlin, dem Filmmuseum Düsseldorf, dem Archiv für Kunst und Geschichte Berlin sowie von privaten Leihgebern.

Kurator: Wolfgang Theis