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Intimate Spaces – Performance Ausstellung

2. August 2006 – 18. September 2006

Das Schwule Museum präsentiert die Live Performance Art Ausstellung Intimate Spaces, welche von den Gastkuratoren, dem Künstlerkollektiv postspace, organisiert wird. Intimate Spaces lädt internationale Künstler nach Berlin ein, um jeweils in einem wöchentlichen Wechsel interaktive Live Performances während der Öffnungszeiten des Museums stattfinden zu lassen.

Die Performance Ausstellung findet in dem kleinen Kabinett in den Ausstellungsräumen des Schwulen Museums, parallel zur Ausstellung Paradiese, statt. In einem Zeitraum von sieben Wochen und mit drei Special Events zur Langen Nacht der Museen am 26. August, werden die teilnehmenden Künstler neue, ortsspezifische Arbeiten schaffen und den Museumsbesucher einladen, Teil der Performances zu werden, welche die Künstler in diesem intimen Environment entwickeln.

Der Museumsbesucher wirkt durch das Eintreten in den Raum und seine Interaktion mit dem Künstler am kreativen Prozess der Entstehung der jeweiligen Arbeiten mit. Die Intimität und der Erfolg dieser Performances hängen von dem Input des Besuchers ab und ermöglichen dem Betrachter, sich durch dieses Ausstellungsprinzip in anderen Rollen und Bedeutungen wahrzunehmen, wodurch unerwartete Verbindungen, Perspektiven und Beziehungen entstehen. Das Selbstverständnis des Museumsbesuchers und die traditionelle Konzeption des Rituals des Museumsbesuches werden hinterfragt und gleichzeitig erweitert.

Intimate Spaces lässt eine Reihe an verschiedenen Perspektiven gegenwärtiger Identitätspolitik zu und versteht sich als eine zeitgenössische und performative Ergänzung zu den momentan stattfindenden historischen und eher klassischen Ausstellungen im Schwulen Museum.

Die teilnehmenden Künstler:

Gil and Moti sind ein Duo interdisziplinärer Künstler, die seit 1994 zusammen leben und arbeiten. Sie zogen 1998 von Israel nach Holland, um sich dort eine neue Identität zu schaffen. Ein Jahr später veröffentlichten sie ihr Leben indem sie ihr Heim zu einer Galerie verwandelten. Ihre Motivation rührt aus dem Bedürfnis der Öffentlichkeit nah zu sein und aus einem Interesse an den Grenzen der Privatsphäre in deren sozio-politischen Kontext.

Sabina Jacobsson lebt in Oslo. In ihren Videos, Installationen und Performances verwendet sie Narrativitätsstrategien wie zum Beispiel die Glaubwürdigkeit des Erzählers, der das Publikum durch eine Geschichte führt; bedient sich simpler Situationen in denen der Titel die Bedeutung eines Werkes erweitert oder benutzt einen narrativen Kontext um der Arbeit mehrere Ebenen zu geben. Humor und Ironie sind entscheidende Mittel die sozialen und politischen Belange in ihren Projekten zu festigen.

Wrench & Franks sind Autoren und Performance Künstler aus London. Sie vermischen Video mit Animationen, Live Performances und künstlichen Kulissen. Ihre Arbeiten untersuchen unter anderem in welcher Form Unterhaltung wissenschaftliche und historische Fakten kooptiert.

Ane Lan ist ein norwegischer Künstler, dessen Videos und Performances den komplexen Zusammenhang zwischen Media, dem Körper, dem Betrachter und gesellschaftlich vorgefassten Meinungen und Urteilen ansprechen. Die Charaktere, die er entwickelt präsentieren sich privat und öffentlich, fiktiv und real. Die Qualität seiner Performances geben den Anschein sich dem Betrachter entziehen zu wollen und einen Schleier zwischen Bühne und Publikum zu suggerieren.

Matthew Lutz-Kinoy & Sylbee Kim sind aus den USA und Süd Korea stammende Künstler. Sie arbeiten zur Zeit zusammen in Berlin und entwickeln Videos, welche von anderen Arbeitsmaterialen und -Techniken wie zum Beispiel Choreografie, Skulptur, Requisiten und Kostümen begleitet werden. In ihren permanenten Recherchen mit zeitabhängigen Medien, spielt die Verbindung von aufgezeichnetem Material und live Aktionen eine interessante Ausführung.

 

Arthür ist eine französische Performancekünstlerin, die in Berlin lebt. Sie studierte und entwickelte verschiedene artistische und choreographische Methoden, Inszenierungen, und Interventionen. In ihren Arbeiten erforscht sie die Subversion von Gender und Sexualität mit minimalistischen und/oder affektierten Methoden.

Boskovic & Stankovic sind ein Künstlerduo aus Berlin und Belgrad. Ihre Videos, Installationen und Performances, sind Reaktionen auf die Provokationen des Alltags. Sie schaffen fitive Räume und affektierte Umfelder, welche durch narrative Sprache strukturiert sind und in denen Elemente des Spiels Schwerpunkte gesellschaftlicher Verhältnisse durch Humor umzuwenden versuchen.

Oreet Ashery lebt und arbeitet in London. Ihre interdisziplinäre Praxis regt einen Dialog zwischen Live-Art, Interventionen, Video, Sound, Fotografie und Text an. Die Arbeit ist ortsspezifisch und verändert sich mit dem jeweiligen Ort und Ereignis; Galerie, Live Art, Film Festivals, spezifische Orte, Strassen, Clubs und häusliche Umgebung.

Andrew Kerton lebt und arbeitet in London. Er schafft vielschichtige Performances, welche die Möglichkeit der Verschiebung von Ort, Zeit und Handlung erforschen, wenn Live oder Aufgezeichnete Performances sich zeitlichen Medien bedienen. In seinen Arbeiten untersucht er Mythen und hinterfragt einschränkende soziale Angleichung, multikulturelles Unbehagen und seine eigenen kabaresken Tendenzen.

postspace ist ein Kollektiv das Ende 2005 von den Künstlern Tsvika Solan und Andreas Warisz gegründet wurde. Postspace organisiert Performance Events, Video- und Film-Screenings an verschiedenen unabhängigen Schauplätzen und operiert ohne eigenen Galerieraum.

Kurator: postspace