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Rinaldo Hopf: AMORE

7. November 2004 – 14. Februar 2005

Hopf verwandelt das Kabinett des Schwulen Museums in eine Wunderkammer voller Fotos. Seit der ersten Begegnung vor neun Jahren hat er unzählige Fotos seines Freundes Frank alias Fox gemacht, die diesen als facettenreiche Persönlichkeit und begnadetes Model zeigen – während der Künstler sich in seinem Blick offenbart. Und der hat es in sich! Subversiv ist diese Liebeserklärung, die mit allen Klischees von Männlichkeit spielt – und diese gleichzeitig unterwandert und ironisiert. Gezeigt wird ein schwuler Held, der sowohl mit seinem Cazzo als auch mit seiner Katze spielt.

Thomas Sokolowski über Rinaldo Hopf: Subversiv? (Ausschnitt aus dem Beitrag für den Fotoband Subversiv, s. u.):

In all den Jahren, die ich Rinaldos Arbeit kenne, war es sein ständiges Streben, diejenigen Individuen der Queer Community zu katalogisieren, definieren und aufzuzeichnen, deren Wirkung auf unsere Welt groß gewesen ist – seien es die Mitglieder des Geheimbundes der Weißen Rose oder die offensichtlichen Selbstporträts seiner Serie Der Goldene Hans. „Wir waren da,“ sagt er, denn wir alle wissen es nicht, werden uns nicht erinnern, müssen es gesagt bekommen. Die vorliegende Serie von Fotoporträts ist durchsetzt von Charakteren, die sich entschieden haben etwas darzustellen, wie auch solchen, die einfach etwas darstellen müssen. Für viele Betrachter mögen sie subversiv sein, aber etlichen werden sie auch bekannt vorkommen. In gewisser Weise muss Rinaldo an die berühmte Serie seines Kollegen August Sander: Menschen des 20. Jahrhunderts gedacht haben. Denn jeder erzählt auf seine Art die Geschichte von Menschen in ihrer Zeit. Berlin ist nicht die gleiche Stadt wie früher. Und doch leben viele von Rinaldos Modellen heute in dieser Stadt, erwecken sie zum Leben und machen sie real. Vielleicht sogar realer als Sanders Modelle.

Kurator: Rinaldo Hopf