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Ehrenamtliche*r des Monats: Uli Fischer

1. Oktober 2019

Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen sind das Rückgrat des Schwulen Museums, ohne sie läuft bei uns nichts. Einer von ihnen ist Uli Fischer: Er ist 66 Jahre alt, kommt aus Berlin und hat 45 Jahre lang in der Versicherungsbranche gearbeitet. Vor drei Jahren ist er in Rente gegangen. Heute verbringt er seine Zeit am liebsten auf seinem Motorrad oder im Schwulen Museum, wo er seit anderthalb Jahren im Museumsdienst arbeitet. Im Interview erzählt er, was er da macht, was ihn zu uns geführt hat und was er sich von der Zukunft wünscht.

Was machst du neben deiner Zeit im Schwulen Museum?

Meinen Haushalt. Ich gehe gerne ins Theater. Ab und zu ins Kino. Und Museen natürlich. Ehrenamtlich bin ich im klassischen Sinne aber nur tätig im Schwulen Museum. Ich bin aber auch Vorstand von „Biker ohne Grenzen“, das ist ein schwuler Motorradclub hier in Berlin. Der sich vor einigen Jahren mal vom Berliner Leder und Fetisch-Club abgetrennt hat und ist jetzt eine separate Sektion. Wir machen das einfach weniger aus Fetischgründen, sondern weil wir wirklich gern Motorrad fahren. Im Sommer machen wir zum Beispiel Touren rund um Berlin – sonntags, wo jede*r mitfahren kann.  Überwiegend natürlich schwule und queere Männer, aber jede*r ist willkommen.

Wie bist du hierhergekommen?

Ich war auf der Ehrenamtsbörse im Roten Rathaus, und da hab ich gesehen, dass das Schwule Museum Ehrenamtliche sucht. Klang interessant. Ich habe mich dann einfach vorgestellt und dachte: Das passt. Es gibt ja sehr viele ehrenamtliche Jobs und das Schwule Museum habe ich mir ausgesucht, weil ich mich für Kunst interessiere, für Museen – und eben auch etwas Sinnvolles machen wollte.

Was schätzt du hier besonders an der Arbeit im Museum oder am Museum selbst?

Besonders schätze ich, dass man auf sehr viele unterschiedliche Menschen trifft, nicht nur aus Berlin. Ich komme hier mit Menschen aus der ganzen Welt in Kontakt, das ist schon besonders. Und mir gefällt der Umgang mit den anderen Ehrenamtlichen im Team, der Zusammenhalt.  Ich fühle mich auf jeden Fall immer wohl in meinen Diensten. Besonders gefällt mir, ist dass man die Ehrenamtlichen hier auch wertschätzt, dass im Sommer ein Fest oder Ausflüge organisiert werden, dass das nicht für selbstverständlich genommen wird, was wir hier tun. Und auch das Zusammenleben hier wird gefördert, der Zusammenhalt in der Community. Außerdem bekommt man auch mal günstigere Eintrittskarten für alles mögliche, das finde ich auch noch sehr schön.

Wenn du hier arbeitest, wie sieht dein Alltag aus?

Ich mache alle ehrenamtlichen Jobs im Museumsdienst – also Aufsicht, Kaffee, Kasse. Was eben so anliegt. Da bin ich flexibel und überall einsetzbar und trage mich dann auch dementsprechend in freie Schichten ein. Ich bin nicht gezwungen, mich festzulegen und kann relativ selbstständig arbeiten.

Hast du irgendetwas, das du dir für die Zukunft wünscht? Generell oder im Museum?

Generell, dass ich noch lange gesund bleibe und das noch lange machen kann. Und fürs Museum, dass sich das weiterhin auch so gut entwickelt mit den Ausstellungen, Vernissagen und Veranstaltungen, auch den Workshops mit Jugendlichen. Von mir aus kann das Museum gerne noch bekannter werden. Ich mag es, wenn was los ist.