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Objekt des Monats Juli: Homolulu Memorabilia

1. Juli 2019

Homolulu – Die Geburt eines Vulkans oder die Versuchung eine Utopie konkret zu machen war das erste internationale Homosexuellen-Treffen in Frankfurt am Main. Es fand vom 23. bis zum 29. Juli 1979 statt, in einer Zeit, als in (West-)Deutschland die Begriffe „LSBTI“ oder „queer“ weitgehend unbekannt waren. Stattdessen sollte das Teilwort „Homo“ sowohl Schwule als auch Lesben ansprechen.

Der Zeitpunkt war nicht zufällig gewählt: Die Stonewall-Aufstände jährten sich zum 10. Mal, daran sollte angeknüpft werden. Pate stand etwa das „Treffen in Tunix“, das im Januar 1978 in West-Berlin stattgefunden hatte und zahlreichen linken und alternativen Projekten zur Geburt verhalf, an denen auch queere Menschen beteiligt waren – die Gründung der taz etwa oder das Schwarze Café in Berlin-Charlottenburg. Ähnliches hatten auch die Macher*innen des Homolulu im Sinn, und tatsächlich: Neben zahllosen Buchläden gelten heute etwa das Waldschlösschen bei Göttingen sowie die Schwulen- und die Lesbenberatung als Kinder des Homolulu.

Im Jahr 1992 gab es im wiedervereinigten Berlin den Versuch einer Neuauflage, doch wollte sich der Spirit von 1979 nicht wieder einstellen.

Für viele wurde das erste Homolulu zur Zäsur. Besonders eindringlich erzählt und gezeichnet hat das Ralf König (bei der ersten Homolulu noch keine 19) in seinem Buch „… und das mit links“ von 1993. Als Objekt des Monats zeigen wir im Juli neben Königs Buch in unserem Museumscafé einige der Fotos, die Rolf Fischer damals geschossen hat. Dazu haben wir in unserem Archiv drei Buttons gefunden: zwei aus dem Jahr 1979 und einen von 1992.