Mit einem neuen visuellen Erscheinungsbild knüpft das Schwule Museum an den radikalen, selbstbewussten Geist seiner Gründerjahre an. Dynamisch, richtungsweisend und modern positioniert es sich jetzt stärker denn je als zeitgenössisches Museum an der Schnittstelle von LGBTIQ*-Community und Kulturinstitution.
Seit 1985 ist eine der größten Stärken des Schwulen Museums seine Fähigkeit, die Anforderungen eines professionellen Museumsbetriebes mit denen eines mit größter Leidenschaft und viel Herzblut ehrenamtlich getragenen Vereines zusammen zu bringen. Heute ist es sowohl ein intimer Berliner Community-Ort als auch eine international renommierte Institution für die Archivierung und Vermittlung von LGBTIQ*-Geschichte und Kultur.
Die visuell eigenständige Sprache des Museumsauftritts soll sowohl neue Zielgruppen auf die einzigartige Programmpolitik des Schwulen Museums aufmerksam machen als auch dem Charakter des Hauses und seiner Institutionsgeschichte Rechnung tragen. Neben prägnanten Hausschriften und einer typografischen Neugestaltung der Wortmarke “Schwules Museum” wird auch die neue Bildmarke “SMU” eingeführt.
Die von der bereits intern und extern geläufigen Abkürzung SMU inspirierte Bildmarke soll in Zukunft den Veränderungsprozess und queeren Charakter der Institution visuell begleiten – durch permanente Erneuerung und Erweiterung des Designs, was parallel zur permanenten Erneuerung der Institution und ihres Selbstverständnisses läuft. D.h. es existieren diverse Versionen der Bildmarke, die permanent ausgetauscht werden.
Das neue Farbsystem, bestehend aus den Grundfarben des Körper- und des Lichtfarbraumes, aus deren Mischung sich alle Farben auf Monitoren und im Druck erzeugen lassen, deutet das Spektrum an, in dem wir den “Regenbogen” zukünftig ausgestalten wollen.
Keines dieser Elemente steht dabei für sich alleine, stattdessen werden sie mit der Zeit, wenn sie auf verschiedene analoge und digitale Kommunikationsmedien angewendet werden, die Lebendigkeit und Diversität des Museums in seiner inhaltlichen Arbeit wie in seiner personellen Struktur repräsentieren.
Gerade die letzte Aufgabe versuchten wir in den letzten Jahren über den Zusatz des “Sternchens” hinter unserem Namen umzusetzen. Häufig wurde uns dabei zurückgespiegelt, dass genau dieser Stern von denen, die er inkludieren sollte, als unzureichend oder als eine “Reduktion zur Fußnote” gesehen wurde.
Die visuelle Lebendigkeit unseres neuen Designs ist ein Versuch, unseren Öffnungsprozess hin zu einem Haus für die Repräsentation aller Positionen und Menschen aus dem LGBTIQ*-Spektrum nun besser und ehrlicher einzulösen. Deshalb werden wir in Zukunft auf den Stern als Bestandteil der Wort- und Bildmarke verzichten.
Zu dem umfangreichen Relaunch des Designs gehört die komplette Neuentwicklung der Museumswebsite, welche fortan die tragenden Säulen des SMU – Ausstellungen, Archiv, Bibliothek, Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm – gleichberechtigt nebeneinander präsentieren wird. Diese ist nun endlich mobil bedienbar und wurde entlang aktueller Standards entwickelt. Weiterhin wird es eine umfangreiche Umgestaltung aller Kommunikationsmittel des SMU geben, inklusive neuer Merchandise-Produkte für den Museumsshop.
Das neue Corporate Design des Schwulen Museums ist das Ergebnis einer umfangreichen Zusammenarbeit mit dem international renommierten Design- und Research Studio Goys & Birls aus Amsterdam.
Projektleitung:
Vera Hofmann / Jan Schnorrenberg (SMU)
Konzept, Design, Art Direction