Der Skandal um Fürst Eulenburg, den besten Freund und zeitweise wichtigsten Berater Kaiser Wilhelms II., erschütterte seit 1906 die Monarchie. Anhand zahlreicher Quellen, darunter rund 5000 Presseartikel, geht Norman Domeier in seinem Buch Der Eulenburg-Skandal: eine politische Kulturgeschichte des Kaiserreichs dem Skandal nach. Seine These ist, dass es weniger um die Homosexualität des Fürsten ging: Der Eulenburg-Skandal war vor allem die Initialzündung für eine moderne, kritische Öffentlichkeit in Deutschland.